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(c) Pester Lloyd / 51/52 - 2012   NACHRICHTEN 17.12.2012

 

Orbán verspricht Änderungen an Studienplatzkürzungen in Ungarn

Am Samstag hat sich Regierungschef Orbán mit einigen Studenten getroffen und im Anschluss in einer Videobotschaft "Änderungen an unseren Plänen" angekündigt, die es möglich machen, dass "diejenigen, die die Aufnahmebedingungen erfüllen, in Ungarn studieren und anschließend auch hier arbeiten wollen, auch kostenlos und ohne Schulden studieren können." Mitte dieser Woche sollen die neuen Vorschläge auf dem Tisch liegen, Orbán versprach ein "einfacheres und transparenteres" System.

Am Sonntag stellte sich heraus, dass Orbán lediglich mit einigen Vertretern der Jugendorganisation Fidelitas seiner Partei Fidesz geplauscht hatte. Am Sonntagabend verkündete Minister Balog das Ende der Studienplatzbeschränkung über Rahmenzahlen. Nun solle die “Qualität” entscheiden. Mehr dazu in unseren laufenden Updates.

Details fehlen, es ist aber davon auszugehen, dass die Änderungen lediglich ein paar Tausend Studienplätze mehr betreffen, die der Staat nun voll finanzieren könnte und die in ausgesuchten Studienrichtungen für Bewerber mit den höchsten Punktzahlen im Bewerbungsverfahren zur Verfügung gestellt werden. An eine generelle Abkehr von dem vorgesehenen Kahlschlag (siehe hier) glaubt kaum einer der Betroffenen-Vertreter, zumal Orbán klar gemacht hat, dass auch der gegen EU-Recht verstoßende "Bleibezwang" erhalten bleiben soll.

Nach Protesten einige Zugeständnisse zu machen, um dann das Gesetz dennoch seinem Wesen nach unverändert durchzubringen, ist die gängige Praxis dieser Regierung, die sich schon vielfach bewehrt hatte, wie hier nachzulesen ist. Allerdings zeigt die Reaktion, dass bei Ungarns Mächtigen eine gewisse Nervosität hinsichtlich der Ausweitung von Protesten auf andere Bevölkerungsgruppen gegeben ist, wofür es genügen Gründe gäbe.

Für Montag sind weitere Proteste von Gymnasiasten angekündigt, ab Mittwoch wollen Studentenvertreter mit einem Sitzstreik vor dem Parlament beginnen. Weitere Updates zu den Prostesten.

Alles weitere zur Hochschulreform

red.

 

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