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(c) Pester Lloyd / 07 - 2013   BOULEVARD 12.02.2013

 

Wird Ungarn Papst? Italienische Zeitung sieht Kardinal Erdő als "Favorit"

Einige Medien in Ungarn spekulieren darüber, wie die Chancen des ungarischen Kardinals Péter Erdő für die bevorstehende Papstwahl, aufgrund des Eintritts von Papa Ratzi in die Frührente, in Rom stehen. Auftrieb für Mutmaßungen gab die englischsprachige, italienische Tageszeitung italianinsider.it auf ihrer Webseite. Doch der Pester Lloyd ist - wie immer - besser informiert und hat den einzig möglichen Kandidaten für heiligen Stuhl gefunden.

Rüstiger Rentner gegen jugendlichen Leichtsinn? Kardinal Erdő bei seinem Chef.

Der Autor jp. vom "Insider Newsdesk" hatte den "Oberhirten" der ungarischen Katholiken mal eben zum "europäischen Favoriten" auf die Papstwahl erklärt, wie eine "gut und nahe Benedikt platzierte Quelle aus seiner Entourage nahe seiner Unterkunft" wissen soll. Für ihn spräche immerhin sein jugendliches Alter von gerade 60 Jahren, seine gute Vernetzung in die "wichtigsten, europäischen Kirchenkreise" sowie der Umstand, "dass noch niemand von ihm gesprochen habe", was sich nun allerdings erledigt haben dürfte.

"Vatikanbeobachter" wollen außerdem wissen, dass es sowohl Benedikts wie auch Johannes Paul II. Wille sei, die "Zukunft der Kirche in europäischen Händen" zu wissen, unter letzterem wurde Erdő 2003 auch zum Kardinal erhoben und war beim Konklave von 2005 dabei, als Ratzinger zum Papst gezogen wurde. Link zum zitierten Artikel http://www.italianinsider.it/?q=node/1357 Die ungarischen Medien schätzen die Chancen ihres Kardinals jedoch realistischerweise als sehr gering ein, sollte es ein Europäer werden, so ist sich die Rategemeinde einig, wird es wohl eher mal wieder ein Italiener. Sollte es aber wirklich ein Ungarn werden können, kommt dafür eigentlich nur Einer in Frage...

Initiativbewerbungen gibt es zwar auch von Vizepremier Semjén, schließlich kann ja “jeder getaufte, gläubige, männliche Katholik” Papst werden. Semjén ist aber als Minister ohne Portfeuille kaum abkömmlich. Immerhin qualifiziert er sich als zuständiger Minister für die Religionsfragen im Lande und als Reichsjägermeister bestens für die Aufgaben eines Oberkatholiken...

Deutlich mehr Zeit hätte Sportsfreund Schmitt, hat er ja als Ex-Präsident selbst viel heiligen Stuhl produziert. Dass er seine Doktorarbeit kopiert hat, stellt im Vatikan kein sooo großes Problem dar, immerhin gibt es an der Herkunft und Zusammenstellung der katholischen Hausordnung auch erhebliche Zweifel...

Als Orbán seine Bewerbungsmappe überreichte, hat er den Papst gleich einmal über das neue Renteneintrittsalter im öffentlichen Dienst aufgeklärt, das ausnahmslos auch für Hirten zu gelten habe. Eine Übergangsfrist räumte er dem Deutschen, wegen der strategischen Bedeutung, aber noch ein. Auf die Frage, was ihn zum Papst qualifiziere, entgegnete Bruder Viktor: Schau mal, Józsi, in unserer Verfassung steht ganz oben: Gott segne Ungarn! Da ich der Chef der Ungarn bin, bin ich also logischerweise der Stellvertreter Gottes... Dem päpstlichen Einwand, dass er aber doch Protestant sei, widersprach Orbán aufs heftigste. Seit er das Amt inne habe, gäbe es in Ungarn keinerlei Protestanten, nur noch Zustimmung, wie man zum Beispiel auf den Friedensmärsche begeisterter Schafe sehen könne.

red.

 

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