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(c) Pester Lloyd / 08 - 2013   NACHRICHTEN 22.02.2013

 

Auf der Flucht: Jeder Achte will oder muss aus Ungarn weg

Die Zahl derjenigen ungarischen Bürger, die erwägen für kurz oder lang ins Ausland zu gehen hat sich seit der politischen Wende verdreifacht. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Tárki hervor. 1990 wollten lediglich 5-6 Prozent der Erwachsenen auswandern, 2001 waren es schon doppelt so viele, 2011 dreimal so viel. Die letzten Befragungen im Januar 2013 ergaben folgendes Bild: 13% aller Erwachsenen sind bereit für einige Wochen oder Monate Ungarn zu verlassen, um anderswo eine besser bezahlte Arbeit anzunehmen, 11% würden sogar einige Jahre ins Ausland gehen, 6% können sich vorstellen das Land dauerhaft zu verlassen. Als Hautpziele gaben die Befragten Deutschland, Österreich und Großbritannien an.

 

Seit der letzten drei Krisen des Landes (Gyurcsány, Finanzkrise, Orbán-Regierung) haben - nach Schätzungen des Nationalwirtschaftsministeriums - fast eine halbe Million Ungarn das Land für kürzere oder längere Zeit verlassen. Diese Erhebungen wurden jedoch nicht in Sorge um die Zukunft der jungen Generation gemacht, sondern, um Maßnahmen zu beraten, wie man dieser im Ausland arbeitenden Ungarn steuerlich habhaft werden könnte. In der Umfrage sind auch die Effekte der "Studienverträge" nicht gesondert berücksichtigt.

In Gänze stellen die obigen Zahlen sämtlichen Regierungen, einschließlich der EU ein katastrophales Zeugnis für die "Transformation" aus, es ist nicht gelungen, den Menschen eine Perspektive im eigenen Land zu entfalten.

Hintergründe:
Auf gepackten Koffern - Immer mehr junge Ungarn verlassen ihr Land
http://www.pesterlloyd.net/html/1247auswanderung.html

red.

 

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