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(c) Pester Lloyd / 09 - 2013   NACHRICHTEN 26.02.2013

 

Lasagne und Fleischbällchen: Pferdefleischskandal erreicht Reiternation Ungarn

Der Leiter der Lebensmittelaufsicht in Ungarn, NEBIH, György Pleva, hat am Montag mitgeteilt, dass in der sog. "Lasagne Bolognese", einem Tiefkühlprodukt der in Luxemburg angesiedelten Firma Tavola , Pferdefleich gefunden worden ist. Die Warnung dazu kam aus Dänemark und erreichte Ungarn über das EU-Warnsystem. Die Firma solle die im Dezember 2012 gelieferten Produkte nun so schnell wie möglich aus den Regalen nehmen lassen. Interessant ist, dass die Lieferung ursprünglich an ein tschechisches Unternehmen in Dänemark (Nowaco) geliefert werden sollte, die Partie dann aber in der Slowakei und Ungarn auftauchte über die Importfirma Novafood. Weiterhin gibt es den Verdacht, dass sich auch in einer in Ungarn hergestellten "Lasagne Bolognese" Pferdefleisch befinden soll. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden, allerdings existiert das betreffende Unternehmen nicht mehr. Auch dazu kam die Warnung aus Dänemark, denn bei dem Unternehmen handelte es sich um die Tochter einer italienischen Firma, die nach Dänemark lieferte.

Ungarn ist wie 13 andere Länder auch von der Rückrufaktion der IKEA-Fleischbällchen (Kötbollar) betroffen, in diesen wurden teilweise Pferdefleischanteile von 60 bis 100% entdeckt, allerdings ist es bisher unmöglich, Informationen darüber zu bekommen, wie lange und in welcher Menge, diese in Ungarn schon verzehrt worden waren.

Wann taucht Schaukelpferd in IKEA-Regalen auf? - Im Bild: ein IKEA-Schaukelelch...

Im Unterschied z.B. zu Österreich, wo Pferdefleischhauer bis heute durchaus eine akzeptierte Tradition darstellen, ist bei der “Reiternation” Ungarn das Verspeisen von Pferdefleisch mehrheitlich verpönt.

Premier Orbán hatte bei Amtsantritt wörtlich vor dem “ausländischen Drecksfraß” gewarnt und Maßnahmen dagegen angekündigt. Viel mehr als ein staatlich gestütztes Preiskartell für Melonen ist dabei bisher jedoch nicht herausgekommen.

red.

 

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