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(c) Pester Lloyd / 10 - 2013   NACHRICHTEN 07.03.2013

 

Ungarn fordert Rumänien zu mehr "Vorsicht" bei Minderheitenfragen auf

Der ungarische Außenminister János Martonyi hielt sich zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Rumänien auf. Bei seinem Treffen mit Amtskollege Titus Corlatean in Bukarest stand natürlich der "Fahnenkrieg im Széklerland" im Mittelpunkt. Beide Seiten erhoffen sich eine "ruhigere Debatte" dazu und beide bekannten sich zu den "Rechten der nationalen Minderheiten". Bei Missverständnissen wolle man in Zukunft zunächst die "diplomatischen" statt der "öffentlichen" Kanäle nutzen.

 

Das gilt sowohl für rumänische Offizielle, wie auch für Fidesz-Funktionäre und den Parlamentspräsidenten, die in lauten Soli-Aktionen für die "unterdrückten" Székler, deren Flagge in Budapest hissten, auch am ungarischen Parlament, während die rumänischen Verantwortlichen in den Medien von Angriffen auf die rumänische Verfassung sprachen. Dass ausgerechnet der ungarische Gast die Rumänen aufforderte in ihrer "politischen Rhetorik vorsichtiger zu sein", ist angesichts des Theaters natürlich ein Witz, die rumänische Seite ersparte sich denn auch eine Erwiderung darauf. Die Rumänienungarn sollten nicht verängstigt werden und sich zu Hause fühlen können, so Martonyi "Minderheitenenfragen sind keine innere Angelegenheit", meinte der Minister. Man sollte ihn hinsichtlich der Romaproblematik im eigenen Lande bei passender Gelegenheit an diesen Satz erinnern.

red.

 

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