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(c) Pester Lloyd / 12 - 2013   WIRTSCHAFT 17.03.2013

 

Ungebremste Preissteigerungen in der Landwirtschaft in Ungarn

Trotz bereits hoher Basisdaten, wachsen die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise fast ungebremst weiter, also Folge der schlechten Ernte, der gestiegenen Produktionskosten und einer gezielten Spekulation (im In- und Ausland!). Damit wird sich auch der Druck auf den Handel erhöhen und weitere signfikante Preiserhöhungen im Lebensmittelbereich werden auf die Bevölkerung durchschlagen. Wie bereits berichtet, weigert sich die Regierung dennoch beharrlich die extrem hohen Mehrwertsteuersätze für Lebensmittel (27% bzw. 18% für einige Grundnahrungsmittel) abzusenken, wie das in fast allen anderen EU-Ländern Gepflogenheit ist und was die niedrigsten Einkommensschichten entlasten könnte.

Die Konsumentenpreisentwicklung (hier jeweils mit der Vorjahresperiode als Basis 100 angezeigt) schwankt im letzten Halbjahr zwischen 3,5 und 6,6 Prozent, mit einem Mittel von 5,7%. Wer jedoch einen größeren Anteil seines Einkommens für Lebensmittel ausgeben muss und je Ärmer die Menschen umso größer ist dieser Anteil, der muss eine zweistellige Teuerung hinnehmen. Grafik: KSH

 

Gegenüber dem Januar 2012 hoben die Erzeugerpreise der Landwirtschaft im Januar 2013 um 18,1% an. Angeführt wird die Teuerungsspirale durch Getreide und Feldfrüchte (+24%), Schlachtvieh und tierische Produkte verteuerten sich um durchschnittlich 7,4%. An der Spitze aller Agrargüter rangiert die Kartoffel, die sich erzeugerseitig binnen 12 Monaten um sagenhafte 88,7% verteuerte, Getreide insgesamt stieg um 32,5%, angeführt wie immer vom Weizen. Eine Tonne Weizen kostete im Januar rund 67.500 Forint (das sind heute noch ca. 221 EUR), eine Tonne Mais 63.900 HUF. Industriekulturen wurden um 13,1% teurer, Ölfrüchte um 11,9%. Während sich Gemüse um 11,7% verteuerte, stieg der Preis für Obst im Schnitt nur um 4,5%. Schlachtvieh wurde 9,1% teurer, dabei lagen die Schweine mit 17,5% an der Spitze, gefolgt von Geflügel mit +14,5%. Der Milchpreis hatte im Dezember 2011 einen Höhepunkt erreicht, sank dann bis August 2012 und steigt seitdem wieder, im Januar um 1,6% zum Vorjahr.

red.

 

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