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(c) Pester Lloyd / 12 - 2013   NACHRICHTEN 22.03.2013

 

Länderspiel Ungarn - Rumänien in nationalistisch aufgeheizter Atmosphäre

Am heutigen Freitag findet das von der FIFA angeordnete Geisterspiel im Budapester Puskás Ferenc Stadion zwischen Rumänien und Ungarn (WM-Qualifikation) statt. Trotz Protesten seitens der Ungarischen Fußballverbandes bestand der Weltfußballverband auf dieser Strafe wegen antisemitischer und rassitischer Hetztiraden ungarischer Fans bei einem Länderspiel gegen Israel vor einigen Monaten.

Während der Verband auf dem Platz der 1956er ein Public Viewing organisiert, wird das Quali-Match in mehrfacher Hinsicht zu einem Geisterspiel, will doch die neofaschistische Jobbik einen Aufmarsch vor den Stadiontoren abhalten, aus Protest dagegen, seine Meinung artikulieren zu dürfen. Jobbik-Führer Vona bezeichnete die Veranstaltung des Fußballverbandes als eine "Gegenveranstaltung, die die nationale Einheit zerstört" und rief seine Anhänger auf, massenhaft mit den Flaggen der Székler aufzumarschieren, um die Solidarität der ungarischen Minderheit in Rumänien zu demonstrieren.

 

Anlass dafür ist jedoch nicht nur das Match gegen Rumänien an sich, sondern auch ein Vorfall bei einem binationalen Fußballspiel im rumänischen Cluj, bei dem Montagabend rumänische Nationalisten ungarische Flaggen verbrannten. Der rumänische Ministerpräsident verurteilte diese Aktion persönlich als "nicht tolerierbar" und forderte den zuständigen Verband und die Polizei auf, durchzugreifen und die Schuldigen "mit der ganzen Härte des Gesetzes" zu bestrafen. Der rumänische Verband ordnete zunächst eine Geldstrafe von rund 7000 EUR sowie ein Geisterspiel an. Der Haupttäter ist von der Polizei identifizert worden, gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Ponta sagte, dass seine Regierung Respekt für die nationalen Symbole jeden Staates erwarte, genauso als wären es die Symbole des eigenen Landes.

red.

 

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