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(c) Pester Lloyd / 17 - 2013   NACHRICHTEN 25.04.2013

 

300 Mio. EUR für ein neues Fußballstadion in Ungarn

Lange überlegte man, das in die Jahre gekommene Puskás Stadion zu erneuern oder ganz abzureißen, nun werden Pläne bekannt, die eine Stadion-in-Stadion-Lösung preferieren. In die noch als klassisches Leichtathletik-Stadtion konzipierte Puskás-Arena soll ein topmodernes Fußballstadion mit Münchener Maßstäben hineingebaut werden und 65.000 Zuschauern Platz bieten sowie die UEFA-Anforderungen befriedigen. Das dann renovierte Skelett des alten Stadions soll als Umbau und Servicebereich dienen.

 

Ende 2014 soll der Startschuss für den Bau erklingen, die Fertigstellung wird für 2017 avisiert. Die Kosten für den Stadionbau selbst werden auf 60-80 Milliarden Forint (265 Mio. EUR) veranschlagt, mit dem Umfeld, einschließlich Zubringer und Parkplätzen, könnten sie jedoch deutlich über 300 Mio. EUR liegen. Regierungssprecher Giró-Szász stellte auch Mittel zur Renovierung der Körcsarnok (Ringhalle), die für Eishockey, Judo bis Tanzveranstaltungen genutzt wird sowie dese Millenáris Velodromes in Aussicht, auch die Gerevich Aladár-Mehrzweckhalle soll auf internationales Niveau rekonstruiert werden. Neue Anlagen soll es auch für den Schwimmsport und Wasserball geben, auch ein neues Trainings- und Leistungszentrum für die größten Wettkampfhoffungen des Landes will die Regierung erbauen lassen.

Oben: das größte ungarische Stadion, noch als traditionelles Fußball+Leichtathletik-Stadtion errichtet ist in die Jahre gekommen, die Projektion für das Areal in drei Jahren im unteren Bild ist eine inoffizielle Studie...

Ein neues Fußballstadion, das mit den Anforderungen des internationalen Spielbetriebes und den UEFA-Erfordernissen Schritt halten kann, steht schon seit 2010 auf der Prioritätenliste der Orbán-Regierung, ebenso wie ein “Olympiazentrum”. http://www.pesterlloyd.net/html/1212olympiazentrum.html
 Der Regierungschef selbst ist ein Fußballnarr, doch der Ausbau seines "eigenen" Vereins, des FC Felcsút (praktisch der Nachwuchs bzw. das Zweitteam von Videoton Székesfehérvár), hatte noch Vorrang vor der nationalen Dimension. Nicht wenige wunderten sich über die üppigen steuerlichen Zuwendungen, die der Zwergenclub in Orbáns Heimatort, nebst einer 3000 Plätze fassenden "state-of-the-Art"-Arena in den letzten Jahren erhielt, während andere, bedeutendere Vereine (von Debrecen und dem ebenfalls Fidesz-beherrschten FTC Ferencváros abgesehen), aber auch in Ungarn viel erfolgreichere Sportarten wie der Wasserball, mit empfindlichen Förderkürzungen leben müssen. Erst kürzlich sorgte wieder die Auftragsvergabe des FTC für eine Machbarkeitsstudie rund um ein neues Stadion für den Traditionsklub für Aufsehen: 80.000 Euro für ein paar zusammengebastelte Wikipediaeinträge. Im Vorstand des Vereins sitzt übrigens der Fidesz-Generalsekretär.

red.

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