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(c) Pester Lloyd / 22 - 2013   NACHRICHTEN 27.05.2013

 

Regierungspartei in Ungarn lässt Ausstellung in Ungarn wegen "sexueller Anstößigkeit" verbieten

Wegen "sexueller Anstößigkeit" wurde die Eröffnung einer Ausstellung mit Bildern des ungarischen Malers Márton Dés verschoben. Einen Abend vor der geplanten Eröffnung der Schau (siehe Einladung) kam eine unangemeldete Fidesz-"Delegation" der Bezirksverwaltung des IX. Bezirkes von Budapest in die Kellergalerie Ferencváros, um, wie sie sagte, eine "moralische Überprüfung" vorzunehmen, schließlich handelt es sich um öffentlich zugänglichen Raum, daher seien die Gebote des Jugendschutzes anzuwenden.

 

Ein paar barbusige Damen in Öl, etwa im Stile der Südseebilder Gaugins, genügten bereits um die "sexuelle Anstößigkeit" zu konstatieren und eine "Neuauswahl" von Werken anzuordnen. Die geplante Eröffnung der Ausstellung musste wegen der Zensurmaßnahme abgesagt werden. Auf die über Facebook folgenden Proteste hin, meldete sich der Initiator der Inquisition zu Wort. Der Fidesz-KDNP-Politiker Lajos Nikodém (Foto) fühlte sich als "Vater einer Großfamilie gerade zu Pfingsten" attackiert und nannte die Bilder "skandalös". Die Galerieleiterin bekam kalte Füße und sprach gegenüber MTI nicht von “Verbot” nur von "technischen Problemen", die zur Verschiebung der Eröffnung führte, der zuständige Kurator habe nicht richtig vorbereitet. Sie fürchtet ganz offensichtlich, dass ihr Subventionen oder der Mietvertrag gekündigt werden könnten.

Bereits vor einigen Monaten nannte der Chef der offiziösen Kunstakademie, Fekete, eine Ausstellung mit Arbeiten zum Thema "Was ist ungarisch?" in der Kunsthalle "nationalblasphemisch". Seine Akademie übernahm daraufhin die Kunsthalle unter Kuratel, der alte - übrigens auch von Fidesz gestellte Chef - schmiss hin. Fekete: wer als Künstler nicht national gesinnt ist, hat bei uns keinen Platz mehr. Mehr dazu:
http://www.pesterlloyd.net/html/1248kunsthalleabgang.html

red.

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