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(c) Pester Lloyd / 23 - 2013   NACHRICHTEN 06.06.2013

 

Antisemitische Straßenbenennung in Ungarn nach internationalen Proteste rückgängig gemacht

Der Budapester Oberbürgermeister, István Tarlós, Fidesz, will ein Dekret zur Benennung einer Straße nach der Horthy-Freundin und antisemitischen Schriftstellerin Cecile Tormay zurückziehen. Die entsprechende Entscheidung soll auf der Stadtratssitzung am 12. Juni fallen.

Die Straßenbenennung wird rückgängig macht, das Denkmal in Budapest bleibt aber. Bei der Enthüllung: der Parteisprecher des Fidesz, Máté Kocsis. Aber die Regierungspartei hat natürlich nichts mit Antisemitismus zu schaffen....

 

Der Beschluss zur Benennung hatte Proteste von jüdischen Organisationen, darunter dem Jüdischen Weltkongress und Oppositionsparteien hervorgerufen. Zunächst wollte der Fidesz-Oberbürgermeister die Entscheidung darüber der Akademie der Wissenschaften überlassen, die kürzlich einen Empfehlungskatalog darüber herausgegeben hatte, welche Persönlichkeiten noch, gerade noch oder gar nicht mehr in Frage kommen, um öffentliche Plätze und Straßen nach ihnen zu benennen. Diese Aufgabe erhielt die Akademie laut Gesetz, auch soll sie in "Streitfällen" Empfehlungen geben. Tarlós will nun deren Einschätzung zum Fall Tormay nicht abwarten.

Während viele Kritiker in dem Vorgang nur eine "weitere unsägliche Verbindung zwischen Fidesz und Jobbik" sehen, zeigte sich der Jüdische Weltkongress "schockiert", dass man solch einer "offen antisemitischen" Person "am 75. Jahrestag der ersten Judengesetze" in Ungarn (nicht die ersten, Anm.) eine solche Ehrung zu Teil werden lasse.

OB Tarlós hatte schon einmal für derartige Schlagzeilen gesorgt, als er das Neue Theater dem Antisemiten György Dörner übergab. Diese Entscheidung machte er nicht rückgängig.

red.

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