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(c) Pester Lloyd / 24 - 2013   NACHRICHTEN 14.06.2013

 

Gottloses Budapest: Ungarn hat 20% weniger Christen als vor 10 Jahren

Die Säkularisierung schreitet auch in Ungarn immer weiter voran, trotz der klerusfreundlichen und frömmelnden Politik der Orbán-Regierung sowie dem Gottesbezug in der Verfassung. Glauben lässt sich offenbar nicht mehr erzwingen. Allerdings gehen die aktuellen Zahlen auf den Stand der Volkszählung von Mitte 2011 zurück, der missionarische Eifer hat sich danach ja nochmals verstärkt.

 

Laut evangelikus.hu bekannten sich 2011 nur noch 53% der Bevölkerung zu einer der drei großen, christlichen Religionen im Lande (Katholizismus, Evangelisch-Lutherisch, Reformiert-Kalvinistisch), das sind 20 Prozentpunkte weniger als noch 2001. Budapest ist dabei am gottlosesten, hier bekennen sich nur noch 40% zu einer der genannten Kirchen. Interessantes Detail: am meisten Mitglieder verloren die Kirchen im V. Bezirk, wo die Quote binnen 10 Jahren von 65 auf 35% absank. Nun kann man mutmaßen: im V. Bezirk befinden sich viele Banken und das Parlament, beides vielleicht nicht gerade Horte der Nächstenliebe. Naziportale kommentieren diese Zahlen damit, dass immer mehr Juden das weiße Christentum aus dem Zentrum verdrängen. 2,7 Millionen, als rund 27% aller Ungarn haben entweder keine Angabe zu ihrer Religiosität gemacht oder sich als nicht religiös derklariert, daher seien keine verlässlichen Angaben zur Zahl der "Atheisten" zu machen.

Die derartig betonte Publikation von Statistiken dient dieser Regierung meist als Vorbereitung für Gesetzesintiativen, man darf also gespannt sein.

red.

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