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(c) Pester Lloyd / 30 - 2013   NACHRICHTEN 22.07.2013

 

Im Eiltempo durch Orbánistan

Bajnai traute sich in Orbáns Heimatort nicht aus dem Auto

Ex-Premier Gordon Bajnai, als Chef der Mitte-Links-Wahlallianz "Gemeinsam 2014" Herausforderer von Amtsinhaber Orbán, wollte in der Vorwoche in der Höhle des Löwen einen öffentlichen Auftritt abliefern, im Örtchen Felcsút, Heimat- und Wohnort Viktor Orbáns und sozusagen dem "Familien"sitz. Dort auszusteigen traute sich der Oppositionsführer aber nicht, was die Regierungspartei mit triumphierenden Hohn kommentierte.

 

Statements ausßerhalb der Stadtmauer. Drinnen warteten die Bewohner im übertragenen Sinne mit nassen Fetzen auf den ungebetenen Gast. In Felcsút schließlich ist die Welt noch in Ordnung, nichts zu holen für “Kommunisten”...

Schon bei der Abfahrt aus Budapest formierten sich um den Bus Bajnais einige Dutzend Gegendemonstranten mit Transparenten wie "Die linke Mafia vereint" (eine offizielle Fidesz-Losung) und anderen bei solchen Gelegenheiten üblichen Schmähungen durch Regierungstreue. Auch in Felcsút wurde Bajnai von rund 50 Orbán-Anhängern "begrüßt", der es deshalb bei einer Durchfahrt mit ein paar Journalisten und einigen Bündnispartnern beließ.

Der geballte “Volks”zorn in Felcsút. Das Bild ist von außerordentlicher Aussagekraft, weshalb der, der darauf klickt noch mehr Details zu sehen bekommt.

Außerhalb der Stadt"mauern" zeichnete er eine Bild von Orbáns Regierung, das "signifkante Ähnlichkeiten mit dem Kádár-Regime" aufweist. Denn viele der von ihm ergriffenen Maßnahmen, "dienen nur dazu, die Armee seiner Söldner zu bezahlen, das sein System am Laufen hält."

Ein Fidesz-Sprecher nannte Bajnais Besuch in Felcsút ein "schmähliches Scheitern", Bajnai musste wie ein begossener Pudel wieder abziehen und war zu feige auszusteigen und den Menschen in die Augen zu schauen, so Máté Kocsis. "Gemeinsam 2014" wollte mit der Aktion lediglich darauf aufmerksam machen, dass aus Ungarn immer mehr ein "Orbánistan" werde, dessen neue Hauptstadt eben Felcsút ist. Hier werden die Hauptuntaten begangen: vom
Landraub über die Tabakhandelskonzessionen, die aktuelle Verstaatlichung der Spargenossenschaften (werden jetzt von einer staatlich kontrollierten Bank per Gesetz geschluckt, die sich mit den Guthaben saniert, was als “Rettung der Spareinlagen” verkauft wird) bis hin zur Vergabe von "Sportförderung" für Orbáns "privates" Fußballstadion.

Da schaut er wie ein Tourist. Das hier ist eben Orbán-Land, im wahrsten Sinne des Wortes....


Die einzige Spargenossenschaft, die dem Schicksal der Verstaatlichung entging, war jene, die das 3.500-Plätze-Stadion für 13 Millionen EUR im 3.000-Einwohner Ort finanziert. Orbán werde persönlich die Verantwortung dafür tragen müssen, dass "einige Tausend vor den Augen des Landes plündern und stehlen", gab sich G2014 betont kämpferisch. Nach den Pressestatements wurde Bajnai durch Felcsút eskortiert, mit der Bitte, nicht anzuhalten, aus Sicherheitsgründen...

Ein strammer Jungorbanist im Außeneinsatz. Das Plakat kommt direkt aus der Parteizentrale, die Gänse sind unfreiwillige Statisten bei jedem Bajnai-Auftritt.

Mehr zur Orbánschen Kelptokratie: http://www.pesterlloyd.net/html/1327orbanskleptokratie.html

red.

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