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(c) Pester Lloyd / 30 - 2013   NACHRICHTEN 25.07.2013

 

Prozess zu Romamorden in Ungarn: Urteil fällt Anfang August

Der Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder von sechs Angehörigen der ungarischen Roma, geht nun in die entscheidende Phase. Die Abschlussplädoyers und letzten Worte der Angeklagten wurden absolviert, die Urteilsverkündung ist für den 6. August angesetzt. Damit wird gerade noch die höchstzulässige Dauer von Untersuchungshaft in Ungarn (vier Jahre) eingehalten. Bei einer längeren Dauer hätten die mutmaßlichen Serienmörder auf freien Fuß gesetzt werden müssen.

 

Die Mordserie fand in den Jahren 2008/2009 statt, im Fahrwasser und an Orten von Aufmärschen der dann verbotenen (wenngleich immer noch aktiven) "Ungarischen Garde", dem militaristischen Arm der Neonazi-Partei Jobbik. Die Opfer wurden erschossen, ihre Häuser angezündet, einen Vater und sein fünfjähriges Kind (Foto von deren Beerdigung) meuchelte man, als diese aus ihrem brennenden Haus flohen. Die Ermittlungen zogen sich in die Länge, mehrfach war von "Pannen" die Rede bis es endlich zur Festnahme der Verdächtigen kam. Die Ermittlungen wurden im August 2010 abgeschlossen, der Prozess begann im März 2011. Diese leugneten zunächst ihre Beteiligung und machten später "politische" Motive geltend, wollten aber direkt nichts mit den Morden zu tun haben, wiewohl die Beweislage erdrückend ist.

Aufnahme aus dem Gerichtssaal vom 23. Juli, MTI

Entscheidend für die politische Aufarbeitung der Taten wird sein, ob das Gericht "rassistische Motive" bei den Morden zuerkennt, die strafverschärfend wirken, bisher aber fast ausschließlich gegen Roma Anwendung fanden, die sich "antiungarisch" aufführten. Ebenfalls offen ist die Ausforschung möglicher Hintermänner in der Politik, schließlich hatte die Jobbik mehrfach von einem "Bürgerkrieg" gegen die Roma gesprochen. Sogar die Involvierung von Geheimdiensten, gelenkt von “politischen Kreisen” wird kolportiert, weil die Aufstachelung der Athmosphäre “bestimmten Gruppen” nutzen könnte.

red.

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