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(c) Pester Lloyd / 36 - 2013 NACHRICHTEN 05.09.2013
In Ungarn konnte man Uni-Fremdsprachenexamen für 1.000 EUR kaufen
Die Budapester Staatsanwaltschaft hat gegen 18 Lehrkräfte und Studierende der führenden technischen und Wirtschaftsuni des Landes, der Budapester Corvinus Universität, Ermittlungen wegen des Verdachts auf Betrug, Vorteilsnahme, Bestechung bzw. Bestechlichkeit eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft wirft mehreren Lehrern und anderen Personen des Sprachzentrums an der lebensmittelwissenschaftlichen Fakultät vor, seit 2010 Zertifikate über das bestandene Sprachexamen für eine "Gebühr" von 300.000 Forint (1.000 EUR) verkauft zu haben.
Die Fremdsprachenexamen sind für die Studierenden deshalb sehr wichtig, da ohne deren Vorweis die akademischen Abschlüsse nicht anerkannt werden. Es ist an ungarischen Hochschulen Gang und Gäbe, erst seine akademischen Studien zu beenden, um im Anschluss in crash-Kursen oder eben auf "andere Art" den lästigen Sprachkurs zu absolvieren. Den "Sprachkursskandal" deckte die Boulevardzeitung "Blikk" schon im Oktober 2012 auf, die Staatsanwaltschaft sieht jetzt die Ermittlungen weit genug gereift, um eine Anklage zu erwirken und erklärt, dass der "gemeinschaftliche Betrug" Haftstrafen von ein bis zehn Jahren nach sich ziehen kann. Die Corvinus Universität weist daraufhin, dass sie organisatorisch nichts mit dem Sprachzentrum zu tun hat, diesem lediglich die Räume zur Verfügung stellt.
red.
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