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(c) Pester Lloyd / 37 - 2013   BUDAPEST 12.09.2013

 

Hände weg vom Normafa!

Opposition macht gegen Fidesz-Großprojekt im "letzten Wald" von Budapest mobil

Eine neue Ski-Abfahrtspiste mit Sessellift, ein Hotel, Restaurant, 1.000 (!) Parkplätze und eine 800 Quadratmeter große "Kapelle" sollen bald den Normafa, eines der letzten hauptstädtischen Naturrefugien in den Budaer Bergen, "zieren". So sehen es zumindest die Pläne der Bezirksverwaltung des XII. Bezirkes, angeführt von Bürgermeister Zoltán Pokorni, Fidesz, vor. Die Opposition schäumt.

Für dieses Großprojekt hat Pokorni, im Nebenberuf Parlamentsabgeordneter und Bildungssprecher seiner Partei, verschiedene Umwidmungen und formale "Begradigungen" vornehmen lassen, denn große Teile des Normafa sind Natur- zumindest Landschaftsschutzgebiet. Doch wie in vielen anderen Fällen wurde auch hier einfach der Stempel "öffentliches Interesse" herausgeholt und Schluss war mit dem Schutz. Das Invesitionsprojekt soll einen Finanzrahmen von rund 5 Milliarden Forint, ca. 17 Mio. EUR haben, fast die gesamte Summe kommt aus öffentlichen Töpfen, einschließlich EU-Geldern. Die "Ausschreibung" für die Vergabe läuft, im Grunde dürfte klar sein, wohin und zu wem.

Die Opposition ist wütend, über das sinnlose Projekt auf dem an 320 Tagen im Jahr schneefreien Normafa selbst, wie über die Art und Weise der Umsetzung, die mal wieder "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" stattfand. "Dialog für Ungarn", Teil der Mitte-Links-Allianz "Gemeinsam 2014", fordert den Erhalt "des letzten Waldes in Budapest" mit seinen Kinderspieleinrichtungen (Pioniereisenbahn), Wanderwegen, Naturschönheiten, seltenen Pflanzen und Tieren, Aussichtspunkten und dem historischen Skihaus und anderen Jugendstilvillen. Dies sind die "Sehenswürdigkeiten", weswegen die Budapester ihren Normafa liebten, so die Opposition. Immerhin gibt es bereits sieben Hotels auf dem 477 Meter hohen Normafa. Sinnvoll wäre der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, doch gigantomane Projekte wie das obige brauche diese Gegend nicht, schon gar nicht aus öffentlichen Geldern finanziert.

Das Fehlen jeder Konsultation mit den Anwohnern sei typisch für die Fidesz-Politik, sich alles in die eigenen Taschen zu stopfen. Pokorni sollte gewahr sein, dass ihm die Bürger bei den nächsten Wahlen zeigen werden, was sie von solchen Projekten halten. Weitere Protestaktionen sind geplant. Erst kürzlich übernahm die Fidesz-regierte Stadtregierung die Margareteninsel unter ihre Verwaltung und entzog sie damit dem XIII. Bezirk, dem einzigen, der von einem MSZP-Bürgermeister regiert wird.

Ein Ausflug in die Budaer Berge
http://www.pesterlloyd.net/budapest2009/budaerberge/budaerberge.html

red.

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