THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 39 - 2013   NACHRICHTEN   25.09.2013

 

Nachwahl in Baja: Regierungspartei gewinnt immer knapper

Im dritten Wahlbezirk der südungarischen Stadt Baja fand am Sonntag eine weitere Nachwahl um ein Stadtratsmandat statt. Es gewann der Kandidat der Regierungspartei Fidesz, Csaba Kovács mit 467 Stimmen, der gemeinsame Kandidat der linken Opposition (MSZP, Gemeinsam 2014, DK) erreichte 406 Stimmen, Jobbik landete abgeschlagen auf Platz 3, ein LMP-Kandidat mit rund 4% auf dem letzten Rang.

Das Ergebnis ist insofern bemerkenswert, da in diesem Wahlkreis seit 2002 kein Kandidat der Linken mehr gewinnen konnte und hier erstmals alle drei größeren Linkskräfte gemeinsam auftraten. Die Opposition hatte um die Hälfte mehr Stimmenanteile auf sich vereinigen können als bei den vorherigen Wahlen. Allerdings trübt die Wahlbeteiligung von 34% auch hier die Aussagekraft.

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Wahlkampf in Baja. Die Gans ist das Symbol für Bajnai, den “Gänsezüchter-Mörder”.

Nach Ansicht der Opposition war die Sache sehr knapp, alle drei sehen sich darin bestätigt, dass man gemeinsam zu einem ernsthaften Herausforderer der Regierungsparteien selbst in deren vermeintlichen Hochburgen werden könne. MSZP-Chef Mesterházy: "Beim nächsten Mal schaffen wir es!" Gemeinsam 2014 strich die Parallelen zu den kürzlich abgehaltenen Urnengeängen in Nyírbátor (Sieger ein Unabhängiger, unterstützt von der Opposition) Szigetszentmiklós (MSZP-Kandidat) und Vác (Fidesz gewonnen, aber Linke aufgeholt) heraus, die zeigten, dass die Opposition auf einem aufsteigenden Weg sei. Alle drei Spitzenkandidaten waren in Baja aufgetreten.

Die Regierungspartei will - trotz des knappen Ausgangs - nichts von Negativtendenzen erkennen und wiederholte ihre Stehsätze von einem "eindrücklichen Zeugnis der Bürger", welche "die Gyurcsány-Mesterházy-Bajnai-Ära endgültig abgehakt hätten" und die "Verursacher des Niedergangs" des Landes nicht wieder an der Macht haben wollten.

 

Die LMP beklagte, dass es keinen wirklichen Wahlkampf gegeben hätte, sondern nur eine Schmutzkampagne, in der die beiden Blöcke nur damit befasst waren, sich gegenseitig niederzumachen. Ein Wahlhelfer der MSZP soll körperlich von Unbekannten angegriffen worden sein, eine Veranstaltung der G2014 wurde massiv gestört, die Polizei ermittelt. Alle drei linken Oppositionsparteien werden zudem die Wahlkommission wegen des Verdachts auf Unregelmäßigkeiten einschalten, Fidesz hätte in illegaler Weise über Tür-zu-Tür-Aktionen und Telefonkampagnen während der Öffnung der Wahllokale Bürger zu den Urnen gedrängt (ist ab 2014 erlaubt).

Infos, Hintergründe und Umfrage auf unserer Themenseite: Wahlen in Ungarn 2014

red.

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