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(c) Pester Lloyd / 43 - 2013   NACHRICHTEN   22.10.2013

 

Roma-Marsch in Ungarn: Gegen Instrumentalisierung und Selbstaufgabe

Rund eintausend Menschen nahmen am Samstagnachmittag in Budapest an einem Marsch der Roma in Budapest teil. Die "1. Roma Pride" stand unter dem Motto "Wir gehören hierher!" und wurde von einem gleichnamigen Netzwerk der größten ethnischen Minderheit des Landes organisiert. Redner erklärten die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung damit, dass man ein Zeichen für die Verstärkung des Kampfes um menschliche Würde und gegen die extreme Rechte Zeichen setzen müsste. Im Zusammenhang mit dem
Skandal-Video von Baja wurden auch die Aspekte des "politischen Ausschlusses" und der "Instrumentalisierung" der Probleme großer Teile der Volksgruppe durch politische Parteien angesprochen.

 

Der Roma-Grundrechteaktivist Aladar Horváth ist der Überzeugung, dass sich - entgegen den täglichen Beschwörungen der Regierung - die Lage der Roma im Lande in den letzten drei Jahren verschlechtert habe. Die Roma seien nun noch mehr abgestempelt und auf "ethnischer und sozialer Ebene" stärker "separiert von der Mehrheitsgesellschaft" als zuvor. Romaaktivisten beklagten aber auch die Lethargie der Roma selbst und forderten sie auf, sich für die Durchsetzung ihrer Rechte zu organisieren und ihre politische und soziale Vertretung nicht anderen zu überlassen. Eine neue "Ungarische Roma Partei" solle zum zentralen Element dieser Selbstorganisation werden, da die Kommunalen und Zentralen Selbstverwaltungen entweder versagt haben oder von der Regierungspartei geentert und missbraucht wurden.

Die Demo von geschätzt 1.000 Teilnehmern war das größte Event zu diesem Thema seit Jahren.

red.

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