|
(c) Pester Lloyd / 44 - 2013 NACHRICHTEN 28.10.2013
Steuer-Millionen aus Orbáns "Privatschatulle" für nationalen "Kunstkommissar"
Ungarische Medien wundern sich (ja, das können sie noch) gerade über eine Verlautbarung im aktuellen Amtsblatt "Magyar Közlöny", die eine Überweisung von 336,9 Millionen Forint, rund 1,12 Mio. EUR, an den Regierungskommissar für den "Schutz und die Förderung des nationalen, kulturellen Erbes" ausweist, ohne einen speziellen Zweck erkennen zu lassen. Das "Kommissariat", geleitet vom "Künstler" Imre Kerényi sind ein direkt beim Premier angesiedeltes und von diesem per Dekret geschaffenes Phanatsieamt, das vor allem der Vergabe von Auftragswerken dient. Zentrale Aktivität war bis dato eine Ausstellung zum Thema "Die neue Verfassung", bei der mit Steuermillionen eine kitschige Huldingungsorgie durch "Staatskünstler" gefeiert wurde. Auch die "Verfassungsaltäre" in allen Kommunalverwaltungen des Landes gehen auf ein Konzept des "Kommissars" zurück. Mehr zum Sonderkommissar hier: http://www.pesterlloyd.net/html/1322kerenyiskandal.html
Der jetzige Geldfluss bleibt noch unerklärlich, das Amtsblatt beschreibt nur "für die beschriebenen Aufgaben", also den "Schutz und die Förderung der Nationalkultur" und merkt an, dass "die Summen, die nicht verbraucht werden, zurückzuzahlen sind". Manche mutmaßen, es handelt sich um den Ausgleich für verschwenderisches Gebahren des Kommissars, andere wiederum vermuten einen erneuten Huldigungsausbruch "verdienter" Künstler der Nation im Vorfeld der Wahlen 2014. Dadideldum...
Die Summe stammt übrigens aus dem "Sonderfonds der Regierung", einer Budgetreserve von Zigmillionen Euro, die man getrost als eine der Privatschatullen des Ministerpräsidenten bezeichnen kann, denn aus ihr werden Instiutionen und Personen nach Gutdünken mit Wohltaten bedacht, Einrichtungen kurzfristig gerettet, - oder eben nicht. Natürlich nur und ausschließlich zum Nutzen der Nation. Versteht sich.
red.
Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.
|