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(c) Pester Lloyd / 45 - 2013   NACHRICHTEN   07.11.2013

 

Reich und Schön: Schmonzetten-Produzentin wird neue US-Botschafterin in Ungarn

Die Hollywood-TV-Produzentin Colleen Bell (Reich und Schön, Schatten der Leidenschaft, Zeit der Sehnsucht...) und eine der wichtigsten Spendensammlerinnen der Demokratischen Partei für Barack Obama, wird Nachfolgerin von Eleni Tsakopoulous Kounalakis als Botschafterin der USA in Budapest. Das wurde auf der Webseite des Weißen Hauses bekannt gegeben.

Es ist allgemeine Gepflogenheit, dass sich US-Präsidenten mit Botschafter-Jobs bei ihren Spendensammlern bedanken, Bell soll rund 2 Mio. USD für Obamas Wahlkämpfe organisiert haben. Die 46jährige Mutter von vier Kindern hat bisher keine bekannten Beziehungen oder Vorkenntnisse zu Ungarn, ihre berufliche Karriere bestritt sie zusammen mit ihrem Mann mit der Produktion von Soap-Operas, wer mag, kann hier die Verbindung zum ungarischen Tagesgeschehen und somit die Qualifikation von Bell für diesen Job erkennen. Außerdem engagiert sie sich in der Westküsten-Kunstwelt sowie - unabgdingbar - im sozialen Bereich.

Noch-Botschafterin Eleni Tsakopoulous Kounalakis, hier bei einem Truppenbesuch bei der Honvéd, wo sie mit Kalaschnikow und Glock herumballerte. Ami-Hobbys eben...

 

Die USA haben in Ungarn fast ausschließlich Handels- und Investitionsinteressen, weshalb die eigentliche Arbeit auch von der AmCham und dem Handelsattachée erledigt wird, Bell wird praktisch nur als Händeschüttlerin und "schönes Gesicht" der US-Administration benötigt. Zwischen Ungarn und der US-Regierung gibt es seit Jahren völlig sinnfreie Meinungsaustausche zu Themen wie Grundrechten, demokratischer und Verfassungskultur, die im wesentlichen von gegenseitigem Unverständnis geprägt sind. Kürzlich kam das Thema NSA-Wissensdurst hinzu, seit Wiki-Leaks publizierte, dass auch in Budapest ein Horchposten installiert sei. Premier Orbán ist nun besonders erpicht darauf, zu erfahren, ob er bedeutend genug war, auch zu den Abhör-"Opfern" zu gehören. Man verlangt “umgehende Aufklärung” usw., allerdings stellt sich die Orbán-Regierung beim “Schutz” der Privatsphäre ihrer eigenen Bürger nicht so jungfräulich an.

red.

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