|
(c) Pester Lloyd / 47 - 2013 NACHRICHTEN 18.11.2013
Zahl nicht regulärer Grenzübertritte hat sich in Ungarn verzehnfacht
Nach Angaben sowohl der Grenzpolizei wie auch humanitärer Organisationen sieht sich Ungarn mit einer bisher noch nicht gekannten Flüchtlingswelle konfrontiert. Angeblich soll sich die Zahl der registrierten, nicht regulären Grenzübertritte 2013 (bis Ende Oktober) mit 17.000 gegenüber dem Vorjahr verzehnfacht haben. Die Flüchtlinge kommen demnach aus 70 verschiedenen Staaten, die meisten aus dem Kosovo, Syrien und Afghanistan.
In einer ersten Reaktion hat die Grenzpolizei vom Innenministerium 600 zusätzliche Stellen zugesagt bekommen, Schwerpunkt der illegalen Grenzübertritte sei derzeit die Grenze zu Serbien, wo allein 15.000 nicht legale Einreisen vermeldet wurden, gegneüber 2.700 im Vorjahr.
An den Zuständen in den ungarischen Flüchtlingslagern, die eigentlich Gefängnisse sind, übten die UN und danach auch das Oberste Gericht des Landes scharfe Kritik. Die Reaktion der Regierungspartei darauf war jedoch kontraproduktiv bis zynisch. Zuletzt sorgte das Asylgefängnis in Békéscsaba durch einen Hungerstreik für Aufsehen.
Deutsche und andere Gerichte von EU-Ländern schieben derzeit keine Asylbewerber mehr nach Ungarn ab (nach Dublin II), da das Land aufgrund der menschenverachtenden Unterbringung nicht mehr als "sicherer Drittstaat" gelten kann.
red.
Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.
|