THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 47 - 2013 NACHRICHTEN 20.11.2013

 

Wahlumfragen Ungarn: Orbán bleibt der Chef im Ring, Jobbik bei Jungen der Hit

Die Institute Ipsos, Tárki und Nezöpont haben neue Umfrageergebnisse zur Wählerstimmung in Ungarn veröffentlicht. An den Grundaussagen der Vormonate hat sich dabei nichts geändert, in der Sonntagsfrage unter den zur Wahl Entschlossenen schwanken die Regierungsparteien Fidesz-KNDP weiter um die 50%, die, bei den erwartbaren Ergebnissen bei den Direktmandaten, locker für eine erneute 2/3-Mehrheit genügen würden. Die größte Oppositionspartei MSZP wird bei 22 bis 27% gesehen, die neonazistische Jobbik liegt zwischen 13 und 17%, also alles ungefähr wie bei den Wahlen 2010, bei Jobbik jedoch mit der Einschränkung, dass sich die Extremwähler traditionell auch bei anonymisierten Umfragen häufig nicht offen bekennen.

Extreme Unterschiede gibt es bei der Bewertung der neuen Mitte-Links-Allianz Együtt 2014 von Ex-Premier Bajnai, die bei den Instituten zwischen über 10% und unter 5% changiert und offenbar von einigen "Politanalysten" klein geschrieben werden soll. Die grün-liberale LMP, die eine Wahlkooperation mit der sonstigen demokratischen Opposition verweigert und sich gerade auf eine gemeinsame Gesetzesinitiatve mit der Regierungspartei einließ, wird - weil offenbar gefahrlos - von einem Institut mit einer Verdopplung der Stimmen, auf 7%, binnen eines Monats belohnt. Die DK von Ex-Premier Gyurcsány bleibt ebenfalls unter der 5% Hürde wie alle anderen Gruppierungen.

Die Durchschnittszahlen der Umfragen können Sie auf unserer
Wahl-THEMENSEITE einsehen. Dort können Sie auch selbst abstimmen.

Orbán ist und bleibt "beliebtester Politiker" des Landes, MSZP-Chef Mesterházy wird als erster Verfolger gehandelt, mit weitem Abstand (45:27). Etwas mehr als die Hälfte sehen das Land noch immer "in die falsche Richtung driften", 5 Punkte weniger als vor einem Monat und 25 Punkte weniger als vor einem Jahr. Es müssen also kleine Wunder geschehen sein. Aufschlüsselungen über die Parteipräferenzen in den Altersgruppen und Bildungsschichten sagen aus: Fidesz ist überall Nr. 1, bei den jüngeren Wählern liegen die Jobbik-Neonazis klar auf Platz 2, im Segement der Erstwähler haben sie bei einem Institut sogar die meisten Unterstützer, was Jobbik-Führer Vona sogleich vom möglichen Wahlsieg 2014 schwadronieren ließ. Die MSZP schneidet bei den Älteren und den Beamten recht gut ab, E2014 bei den Mittvierzigern und den Gebildeteren, LMP ebenfalls. Die virtuelle Wahlbeteiligung liegt derzeit bei knapp über 50%, einer der besseren Werte der letzten drei Jahre.

Die Umfrageergebnisse des Institutes Századvég werden wir künftig nicht mehr berücksichtigen, zu offensichtlich haben hier die vielen personellen Nahverhältnisse zur Regierung auf die Ergebnisse durchgeschlagen, auch ein weiteres Institut steht unter verschärfter Beobachtung.

red.

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