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(c) Pester Lloyd / 07 - 2014 POLITIK 14.02.2014
Antisemitismus und Geschichtsumschreibung: Ungarischer Botschafter ins israelische Außenamt bestellt
Der ungarische Botschafter in Israel, Andor Nagy, wurde am Donnerstag ins Außenministerium in Tel-Aviv einbestellt. Dort wurden ihm die "Bedenken" der israelischen Regierung über "wachsenden Antisemitismus" im Lande übermittelt und desweiteren die aktuellen Kritikpunkte, wie sie auch im Boykott-Beschluss des ungarisch-jüdischen Dachverbandes Mazsihisz für das Holocaust-Gedenkjahr angesprochen, also: "Haus der Schicksale", Veritas-Sager, Okkupationsdenkmal - hier nachzulesen.
Israels Botschafter für Ungarn Ilan Mor, der ungarische Vertreter in Israel Andor Nagy und der ungarische Außenminiser Martonyi in der Gedenkstaätte Yad Vashem.
Laut MTI habe der Vizedirektor für Europäische Angelegenheiten, Rafi Sultz, beklagt, dass eine "Neonazi"-Partei (die " sind von MTI) wie Jobbik bei den Wahlen antreten könne, aber auch die "positiven Schritte anerkannt", die die ungarische Regierung "seit 2010" im Kampf gegen Antisemitsmus unternommen habe. Auf diese (gesetzliche Verschärfungen gegen Hetze und uniformierte Aufmärsche, - so gut wie nie exekutiert) stellte denn auch der Botschafter in seiner Erwiderung ab und empfahl, "Ungarn in diesem Kampf nicht als Feind, sondern Partner" zu sehen. Das würde man ja gerne, so Sultz, allein, die "Versuche, die ungarische Rolle im Zweiten Weltkrieg zu relativieren", seien dafür wenig hilfreich. Vor Versuchen "die Geschichte umzuschreiben", warnte kürzlich auch Israels Botschafter in Ungarn, Ilan Mor. Ob auch die Glückwünsche an den Iran ein Thema waren, ist nicht überliefert...
red.
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