THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

 

Hauptmenü

 

 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.

 

(c) Pester Lloyd / 07 - 2014   NACHRICHTEN 13.02.2014

 

Fidesz-Auftragswerk? Nationalistisches Wahl-Video im Namen der staatlichen Wahlkommission

 

Die staatliche Wahlkommission sieht weiterhin keinen Grund, einem Wahl-Werbe-Video, das sich auf die Behörde beruft, nachzugehen, da man "nichts mit der Erstellung und Verbreitung des Videos zu tun" habe. Allerdings wird in dem Video, das zigtausendfach über Facebook und andere Netzwerke - vor allem bei Auslandsungarn - verbreitet wurde, so getan, als handele es sich dabei um eine amtliche Wahlinformation über die Parlamentswahlen am 6. April und einen Aufruf zur Registrierung und Teilnahme.

Das Werk bedient sich dabei zahlreicher Slogans und Elemente, die sonst vom nationalistischen Lager verwendet werden, vor allem die Anspielungen auf Großungarn, illustriert mit allerhand Trianon-Kitsch und die wiederholte Betonung des nationalen Gedankens, die Einblendung Orbáns etc. weckten den Verdacht, dass es sich um eine Fidesz-Produktion handeln könnte, die der Wahlkommission sozusagen untergeschoben wurde.

 

Erhärtet wird der Verdacht durch einen der Hauptdarsteller im Spot, Armand Kautzky, der bereits bei mehreren Fidesz-Videos auftauchte und diese teilweise auch selbst produzierte. Die oppositionelle MSZP forderte die Wahlkommission auf, der Sache nachzugehen. Denn als zur Neutralität verpflichtete Behörde (die freilich von Fidesz-Leuten besetzt ist), dürfe sie den Missbrauch ihres Namens nicht dulden. Sollte die Kommission nichts tun, werde die MSZP beim Staatsanwalt vorstellig werden. Ein MSZP-Politiker stellte fest, dass Fidesz nicht einmal "vor Verbrechen zurückschrecke", um ihren "geplanten Putsch" vorzubereiten. Nebenbei sei auch noch zu ermitteln, mit welchen Geldern die Aktion finanziert wurde.

Die MSZP hatte
selbst kürzlich ein "Video-Gate", als nämlich der Kommunikationschef der Partei ein angebliches Beweisvideo, das Fidesz-Wahlbetrug durch Stimmenkauf belegen sollte, annahm und ohne Prüfung an die Medien als Beweis weitergab. Das Video stellte sich als plumpe Fälschung heraus, die Macher werden in der Peripherie linker Parteien verortet. Der MSZP-Mann musste seinen Posten räumen.

Wahlkampf-Ticker
THEMENSEITE WAHLEN

red. / ms.

Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.