THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 14 - 2014   BOULEVARD 04.04.2014

 

Telefon von Orbáns Tochter gestohlen:
"FBI" nimmt 60 DNA-Tests

Etwas Boulevard gefällig? Wir berichteten im September 2013 von der aufwendigen, ja regelrecht königlichen Hochzeit von Orbáns Ältester, "Prinzessin" Ráhel mit dem "Bürgerlichen" István, der aber, verschwägert über die Közgép-Familie längst zum Clan der Herrscherfamilie gehört. Wie jetzt bekannt wurde, war in der erlesenen Hochzeitsgesellschaft, bzw. unter den Lakaien ein Dieb: ein Handy der Braut wurde gestohlen.

Orbán geleitet seine Tochter Ráhel in den Hochzeitsjaguar.

Unerfreuliche Geschichte, könnte man meinen. Nicht aber, wenn es sich um die First Tochter handelt, dann wird daraus nämlich eine Staatsaffäre. Das Nationale Ermittlungsbüro NNI, also das ungarische FBI, das sonst mit der Jagd auf Terroristen, Wirtschaftsverbrecher und andere Sozialisten befasst ist, musste sich der Sache annehmen. 60 DNA-Proben von Gästen wurden genommen, allein die Laborkosten dafür summierten sich auf geschätzte 50.000 EUR, sämtliche Anwesende, ca. 250 wurden, übrigens erst zwei Monate nach dem Event,  einvernommen - wie gesagt - alles für ein gestohlenes Handy. Jene, die nach Aufforderung noch immer keine Speichelprobe abgeliefert haben, droht jetzt eine hohe Geldbuße, will heißen, man hat den Täter noch immer nicht gefunden.

 

Die Sache kam erst jetzt heraus, als sich ein als Kellner engagierter Mann bei den Medien meldete, konkret beim "ungarischen Spiegel" HVG, der der Sache mit seinen guten Kontakten nachging. Dem ungarischen Stammtisch - also auch uns - liefert die Sache eine erquickliche Abwechslung im drögen Wahlkampfendspurt. Einige sehen darin das hartnäckige Gerücht bestätigt, dass Orbán und sein Clan selbst "Zigeuner" seien und seine Politik ein Produkt tiefenpsychologischer Überkompensation. Am Ende aber kommen die Diebesgene doch durch. Kein Witz, diese These ist in Ungarn weit verbreitet und wird als in sich schlüssig und selbstverständlich angenommen.

Andere machen sich Gedanken darüber, dass das Handy womöglich gar nicht Ráhels, sondern Orbáns war - worauf der galaktische Aufwand schließen lässt - und darauf Staatsgeheimnisse oder peinliche Kontonummern und Bildchen zu finden sein könnten, denen die Antiterroreinheit nun hinterherjagen muss. Der Unglückselige, der das Handy stahl, sollte es besser schleunigst entsorgen, denn die Rache des Brautvaters würde fürchterlich sein.

red.

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