THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 19 - 2014   WIRTSCHAFT 07.05.2014

 

Ungarn erhält wegen Krise in der Ukraine kein Erdöl mehr aus Russland

Ungarn erhält seit Anfang Mai kein Erdöl mehr aus Russland über die Ukraine. Der Eigentümer der Pipeline, die russische Transneft hat Ende April die Lieferungen eingestellt, da man wegen eines Rechtsstreites eine Enteignung seitens der ukrainischen Behörden bzw. Gerichte befürchtet. Die Zukunft der Pipeline, die vom Nordmeer über Weißrussland und die Ukraine nach Ungarn führt und die einzige Zulieferung von russischem Erdöl nach Ungarn darstellt, sei völlig ungewiss, sagte das Transneft-Management. Abnehmer MOL reagierte auf die Liefereinstellung gelassen. Man habe die Rohölzulieferungen für die betroffenen vier Raffinerien bereits seit Jahren systematisch diversifiziert und sei bei der Produktion von Erdölprodukten (vornehmlich Diesel) nicht auf Russland angewiesen. Im Jahre 2013 importierte MOL nach eigenen Angaben 815.000 Tonnen Erdöl über die nun versiegte Pipeline.

 

Problematischer wäre die Einstellung der Gaslieferungen, bereits 2009 gab es eine Gaskrise, bei der Ostmitteleuropa die wiederholten Streitigkeiten zwischen der Ukraine und Russland ausbaden musste. Zwar hat man versucht auch hier, u.a. durch den Ausbau der Gaslager und ein erweitertes multinationales Leitungsnetz vorzubauen, doch die Abhängigkeit von russischem Gas ist - vor allem in der Heizsaison - nach wie vor sehr hoch. Außerdem verstärken Gazprom und andere Player ihre Präsenz in Ungarn neben dem Kern- auch auf dem Gasenergiemarkt. 2015 sollen - trotz der politischen Unwägbarkeiten - auch auf ungarischem Territorium die Bauarbeiten für das South Stream Projekt beginnen.

red., Foto: MTI

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