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(c) Pester Lloyd / 24 - 2014 BUDAPEST 12.06.2014

 

BuBi mit Kinderkrankheiten: Budapests Mietfahrrad-System mindestens um ein Vierteljahr verzögert

Bubi (Budapest Bicikli, Budapest Fahrrad), das Mietfahrradsystem für die ungarische Hauptstadt, das von einem Konsortium aus dem teilstaatlichen Energiekonzern MOL, der Telekom-Tochter T-Systems sowie den Budapester Verkehrsbetrieben geplant und errichtet wird und bereits am 7. April in Betrieb genommen werden sollte, wird sich wohl noch bis Ende Juli verspäten.

Der Grund: die Software der Miet-Terminals (also der Part, den T-Systems verantwortet) ist nicht betriebsfähig, einige Funktionen an den Touch-Screens und die Abrechnung bzw. Registrierung über Bankkarten, also das Herzstück des Systems, funktionieren nicht oder nur fehlerhaft. Derzeit radeln täglich 100 Tester von den Budapester Verkehrsbetrieben durch die Stadt und sollen die 1.500 Fahrräder an den 76 Anlegestellen ausprobieren. Später soll dann jeweils die erste halbe Stunde der Nutzung kostenlos sein, danach fallen gestaffelte Gebühren an.

 

Die Kosten für das Projekt werden mit 3,6 Mio. EUR angegeben, wobei 80% davon durch die EU finanziert werden. Ein ursprünglicher Kostenvoranschlag belief sich auf 3 Mio. EUR, die zu 100% von der EU finanziert worden wären. T-Systems, das den Auftrag - zusammen mit zwei ungarischen Partnerunternehmen - vor einem Jahr gewann, muss nun für jeden Tag weiterer Verzögerung 1,8 Mio. Forint (6.000 EUR) Vertragsstrafe zahlen, bis maximal 180 Mio. Forint bis 16. Juli. Sollte das Projekt dann immer noch nicht laufen, könnten die Verkehrsbetriebe BKK den Vertrag mit T-Systems kündigen, meldete warnend der Fidesz-Vizebürgermeister, der für die Verkehrsaufsicht zuständig ist.

Was das im Sinne des Projektes außer massiver Zusatzkosten und einer neuen Ausschreibung bringen sollte, erklärte er jedoch nicht. Aber vielleicht geht es ja eben um diese Neuvergabe. Ein Direktor von T-Systems, Gábor Horváth, wird von MTI mit der "Entschuldigung" zitiert, man habe "die Integrationsanforderungen der verschiedenen Software-Systeme unterschätzt", werde aber natürlich alles tun, um die BuBi nun schnell zu laufen, also besser: fahren zu bringen.

red.

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