THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 26 - 2014 NACHRICHTEN 27.06.2014

 

325 Millionen Euro für neues Puskás-Stadion in Budapest

Der Regierungsbeauftragte für den Bau des neuen Puskás Ferenc Stadions in Budapest bezifferte jetzt die Kosten für das Mammutprojekt. Danach rechnen die Planer mit Kosten von bis zu 100 Milliarden Forint, rund 325 Mio. EUR. Das neue Puskás, das sowohl als State-of-the-Art Fußballstadion wie als Mehrzweck-Arena für 21 Sportarten fungieren und bis zu 65.000 Menschen Platz bieten soll, würde damit rund 3.-4.000 EUR pro Sitzplatz kosten, was Kommissar Vigh mit dem Hinweis als "günstig" verkaufte, da das neue Wembley oder das Stadion in Warschau bis zu 11.000 EUR / Platz gekostet habe. Im Gegensatz dazu: das 2009 eröffnete neue Stadion von Espanyol Barcelona kam mit 1.500 EUR aus. Die Bauarbeiten sollen 2015 beginnen und binnen drei Jahren abgeschlossen sein, die Integration von Elementen des alten Puskás-Stadion ist vorgesehen.

 

Sport-, vor allem Fußballstadien erleben unter der Orbán-Regierung einen wahren Baum-Boom. Die Projekte sind meist von Fidesz-Patriarchen und -günstlingen gesteuert und dienen als Machtdemonstration und Geldanlage. Nachdem Premier Orbán sich seinen Stadionwunsch in seinem Heimatort Felcsút u.a. durch den massiven Einsatz öffentlicher Mittel finanzieren ließ, sind u.a. noch die "Fradi City" für den FTC Ferencváros, ein Olympiapark (mit dem Puskás als Zentrum), neue Sportstätten auf der von der Regierung beschlagnahmten Margareteninsel sowie je ein Fußballstadion in Debrecen (bereits eröffnet), Miskolc, Györ, Székesfehérvár, Kecskemét und Pécs geplant. Die Gesamtkosten aller in den letzten 5 Jahren angeschobenen Projekte übersteigt mittlerweile die Milliarden-EUR-Grenze. Setzt man diese Summe ins Verhältnis der Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung mit Deutschland, müssten dort binnen 5 Jahren - wohlgemerkt überwiegend aus Steuermitteln - Stadien im Wert von rund 30 Milliarden EU errichtet worden sein.

red.

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