THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

 

Hauptmenü

 

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 28 - 2014 NACHRICHTEN 07.07.2014

 

Milzbrand-Alarm in Ungarn: Infiziertes Fleisch in Kinderferienlager entdeckt, fünf Menschen im Krankenhaus

Update: Zahl der in Krankenhäuser eingelieferten Patienten auf acht gestiegen. Zwei Verdächtige von der Polizei verhört. - Wie sich herausstellte, ist einer der für die illegale Schlachtung und Weitergabe des infizierten Fleisches Verantwortliche erst kürzlich in den Genuss einer Pachtvertragsverlängerung gekommen, was - laut den Grünen (LMP) - den Verdacht nahe legt, er erfreue sich der besonderen Protektion der Regierungspartei. “Korruption macht Menschen krank”, erklärte dazu am Sonntag eine LMP-Abgeordnete.

Im ostungarischen Tiszafüred sind am Freitag fünf Personen mit Symptomen einer Milzbrand-Infektion ins Krankenhaus eingewiesen worden. Die durch Anthrax-Bakterien ausgelöste Krankheit tritt normalerweise bei Paarhufern auf, nur der Kontakt mit sehr hohen Dosen der Erreger kann ein Übergreifen auf den Menschen verursachen, eine Infektion von Mensch zu Mensch wurde bisher noch nicht belegt.

 

Die Behörden machen die illegale Schlachtung von zwei infizierten Rindern auf einem Hof bei Tiszafüred für die Ausbreitung verantwortlich, die Erreger fanden sich in gefrorenem Fleisch, das auch an ein Unternehmen ausgeliefert wurde, das mehrere Betriebskantinen und -küchen betreibt, im Catering-Gewerbe tätig ist und unter anderem ein von der Stadt betriebenes Kinderferienlager belieferte.

Alle betroffenen Einrichtungen wurden umgehend von den Behörden geschlossen und ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, sowohl gegen die illegalen Schlachter wie das Unternehmen, das Fleisch von ihnen gekauft hatte. Die Behörden weisen in diesem Zusammenhang daraufhin, dass der Käufer von Lebensmitteln für die hygienerechtlich einwandfreie Herkunft verantwortlich ist und für alle Folgen aus dem Verkauf und der Verarbeitung dieser Produkte gerade steht.

 

Inwieweit nun alle potentiellen Konsumenten der konterminierten Partien untersucht bzw. zumindest informiert werden und wie man sie alle ausfindig machen will, gaben weder Polizei, noch Lebensmittelaufsicht oder die Stadtverwaltung bekannt. Letztere teilte über den Bürgermeister lediglich mit, dass man den Vertrag mit dem Catering-Dienstleister mit sofortiger Wirkung beendet habe und alle "Betroffenen prophylaktisch mit Antibiotika zu behandeln seien". Die Veterenärmediziner wollen auch "gefährdete" Tiere "der Region" impfen lassen.

Ein Lokalpolitiker der sozialistischen Opposition bezichtigte die Regierungspartei "seit über drei Jahren zu der Affäre zu schweigen", denn die Belieferung lokaler Unternehmen mit privat geschlachtetem Fleisch sei in der Gegend Gang und Gäbe. Der für Tiszafüred zuständige Fidesz-Parlamentsabgeordnete solle nun politische Verantwortung und also seinen Hut nehmen. Es handelt sich dabei um:
Sándor Fazekas, den Minister für Landwirtschaft...

2013: Milzbrand bei Schafherde

red

Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.

 

 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.