THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

 

Hauptmenü

 

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 29 - 2014 NACHRICHTEN 18.07.2014

 

Nachspiel zur Fußball-WM I: Orbán und sein Kasper in Rio

Foto: MTI

Rousseff, Putin, Merkel, Gauck und weitere Präsidenten und Premiers der Welt, natürlich die FIFA-Bosse und jede Menge Kultur-Prominenz. Das Line-up des WM-Finales Deutschland gegen Argentienen im Maracana in Rio de Janeiro am vergangenen Sonntag war beeindruckend, kannte aber noch eine Steigerung: Premier Orbán war nämlich auch da - und nicht, wie böse Zungen behaupteten, als Teil der russischen Delegation, die je einen Repräsentanten jeder "Sowjetrepublik" als Austragenden der nächsten WM mit nach Brasilien nehmen wollte, sondern als FIFA-Mitgliedslandschef und Fußballenthusiast mit eigenem Privatstadion, das auf eine Weise errichtet wurde, die Orbán praktisch zum natürlichen Adoptivsohn von Blatter macht. Aber wer war der junge Mann neben ihm, der aussah als hätte sich ein Rot-Kreuz-Volontär auf die VVIP-Tribüne verlaufen? Es war Gáspár Orbán, Fußballer und Sohn.

Natürlich fragte sich die linksliberale Pressemeute in der Heimat ssogleich, warum Orbán mit Sohnemann dort auftaucht. Ungarn bekommt zwar
jede Menge neue Stadien, seine Nationalmannschaft aber pro Spiel genauso viele Tore eingeschenkt. Fachliche Gründe fallen also aus. Wer zahlte den Trip und wieso bekommt der Sohn ein VIP-Ticket, hätte ein bescheidenes Plätzchen in den Fan-Reihen nicht genügt, wenn überhaupt?

 

Fragen, die man nicht stellen sollte, meinte der 22jährige Gáspár und wandte sich an mehrere Medienportale, mit der "Bitte, nicht über ihn zu berichten, so lange er keine Person des öffentlichen Lebens sei...". Die Presse befand, dass sich Orbáns Sohn selbst zu einer sehr öffentlichen Person gemacht habe, in dem er plötzlich und unerwartet neben den Mächtigen der Welt auftauchte. Gáspár, Jura-Student, erklärte unmittelbar nach Rio-Gate seinen Rücktritt vom "Profifußball" - er war Teil des Teams Videoton Székesfehervár II - er werde nun "Verantwortung" in der Fußball-Stiftung, auch bekannt als "die Firma" seines Vaters in Felcsút wahrnehmen. Ein Jura-Studium ist dafür sicher eine gute Voraussetzung. Spezialisierung: Presserecht.

red.

Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.

 

 

 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.