THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 29 - 2014 NACHRICHTEN 18.07.2014

 

Nachspiel zur Fußball-WM II: Ungarn soll von Deutschland lernen

Die ungarische Presse ist sich einig wie selsten und stimmt in den - von Österreich und vielleicht Argentinien einmal abgesehen - einstimmigen internationalen Fanchor ein: Deutschland´s Team ist der verdiente Weltmeister. Von Deutschland lernen, heißt Siegen lernen, nicht nur im Fußball...

Quer durch die Spalten der Zeitungen und Portale werden der Teamgeist, der Fleiß, die konsequente Planung und die Ausdauer bewundert, mit der Jogi und sein Team auf ihr großes Ziel hingearbeitet haben. Auch die "Multikulti-Truppe" wird als Spiegel eines gesellschaftlichen Erfolgsmodells bewertet, freilich von einer linken Zeitung, die darauf verweist, dass man mit Abstammungen aus Tunesien, der Türkei, Polen und sogar Bayern (!) ein homogenes Team formen konnte. Im Übrigen dürfte Deutschland der Sieg nicht nur Prestige bringen, sondern auch bei Auslandsinvestitionen und Exporten zählbare Vorteile, glaubt die "Népszabadság".

 

Die regierungstreue "Magyar Nemzet" stellt das Trauerszenario des ungarischen Fußballs gegenüber. Während die Deutschen in 100 Jahren Verbandsgeschichte nur zehn verschiedene Trainer hatten, wechselten wir und viele andere Länder die Coaches wie die Unterhosen. "Wenigstens im Fußball" (ein Seitenhieb auf die "nationalen Sonderwege" Orbáns) könnte man doch einmal auch von anderen lernen und das "deutsche Erfolgsmodell" übernehmen, beklagt das Blatt, nicht vergessend das "Golden Team" zu erwähnen und dass sich Ungarn seit 1986 nicht mehr für eine WM-Endrunde qualifizierte und diesmal spektakulär (1:8 gegen Niederlande) und auch noch ausgerechnet an Rumänien scheiterte - das dann allerdings auch scheiterte. Dass man beim Nachbarschaftsduell auch noch mit Randalen, Verletzten und rassistischen Ausfällen glänzte, verschwieg die "Magyar Nemzet" freilich.

Nachspiel zur Fußball WM, Teil 1

red.

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