Hauptmenü

 

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

Ost-West-Drehscheibe
Pester Lloyd Stellenmarkt

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 45 - 2014   NACHRICHTEN   06.11.2014

 

Ungarns Hassprediger Bayer zu Geldstrafe wegen Beleidigung von Europaabgeordneter verurteilt

Das Amtsgericht Budapest hat am Dienstag erstinstanzlich den Fidesz-Mitgründer und Kolumnisten Zsolt Bayer (links neben Orbán beim Anschneiden einer Fidesz-Geburtstagstorte) in einem Zivilverfahren wegen öffentlicher Beleidigung und Verletzung der Persönlichkeitsrechte der grünen Europaabgeordneten Ulrike Lunacek aus Österreich, zu einer Geldstrafe von 500.000 Forint, ca. 1.650 EUR verurteilt.

Der für seine antisemitischen, rassistischen und rechtsextremistischen Wortspenden in der "Magyar Hírlap" als führender Hassprediger des Landes bekannte Bayer, der als persönlicher Freund Orbáns gilt und bei den “Friedensmärschen” wie dessen Apostel auftritt, hatte während einer Sendung im rechtsradikalen Echo TV im Jahre 2012 Lunacek - neben anderen - wüst beleidigt. Die Medienbehörde wollte gegen Echo TV wegen des "Fehlens strafwürdiger Handlungen" nicht vorgehen, Lunacek reichte dann Privatklage ein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

 

Die Klägerin erklärte dazu: "Ich begrüße das Urteil des Budapester Amtsgerichts und freue mich, dass die ungarische Justiz hier ein eindeutiges Zeichen gegen diesen Verbalradikalismus gesetzt hat. Zsolt Bayers unerträgliche Beschimpfungen und Herablassungen gegenüber ungarischen Roma sowie seine antisemitische Hetze haben bewiesen, wessen Geistes Kind er ist. Bayers Beschimpfungen gegen mich und das Europaparlament waren kein Ausrutscher, sondern stehen in einer Reihe menschenverachtender Polemik, die jedes Maß eines gerechtfertigten politischen Schlagabtausches verloren hat. In diesem Sinn habe ich meine Klage auch stellvertretend für alle jene gesehen, die von Zsolt Bayer in ähnlicher und teils schlimmerer Weise beschimpft und herabgewürdigt wurden und deren persönliche Integrität er dadurch schwer verletzt hat. Dass ein derartiges Verhalten Konsequenzen hat, überall und auch in Ungarn, hat das Budapester Amtsgericht heute bewiesen."

Bayer bekannte in seiner jüngsten Kolumne im Zusammenhang mit den US-Einreiseverboten und den Korruptionsvorwürfen gegen Offizielle, dass er in den Neunziger Jahren selbst von einem amerikanischen Rüstungskonzern mit 20.000 US-Dollar geschmiert worden war, um eine positive Berichterstattung abzuzliefern.

Mehr zur Person Zsolt Bayer in unserer Laudation zu seinem letztjährigen 50. Geburtstag:
Sancto subito oder die unaussprechliche Wahrheit

red.

Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.

 

 

 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.

Unterstützen Sie den Pester Lloyd!