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(c) Pester Lloyd / 49 - 2014   NACHRICHTEN   03.12.2014

 

Wohnung auf dem Schwabenberg: Orbáns Kanzleramtsminister benutzt 10jährigen Sohn als Strohmännchen

Orbáns Kanzleramtsminister, János Lázár, setzt die endlosen Geschichten undurchsichtiger Vermögensvermehrung bei Regierungs- und Fidesz-Funktionären fort.

Gestern wurde über RTL Klub bekannt, dass der treueste Diener Orbáns nicht nur immer größer werdende Liegenschaften und Luxusgüter - bei gleichzeitig offiziell bescheidenen Einkommensverhältnissen - sein eigen nennt, sondern sogar seinen 10jährigen Sohn einspannte, um Besitztümer zu verschleiern. Dem Jungen gehört laut Grundbuchamt seit April diesen Jahres eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus auf dem gediegenen Budaer Schwabenberg mit 117 Quadratmeter Wohnfläche im geschätzten Wert von 60 bis 70 Millionen Forint, also rund 200.000.- EUR.

János Lázár (rechts) hier mit Staatssekretär Giro-Szász, dem kürzlich die “Fortune” hold war und ihn zum Miteigner eines Multimillionen Hotel-Projektes in Budapest machte (siehe Link oben). Er braucht für die Abwicklung aber keine kleinen Kinder, es geht auch über Erwachsene - in Luxemburg... Wie sich herausstellte, war Giro-Szász an der Gesellschaft beteiligt, die das Haus erbaute, in der Lázár seinem Sohn die Wohnung kaufte...

Auch hier, wie schon bei der monströsen Villa des neuen Außenministers Szijjártó, macht der väterliche Vormund geltend, dass man das Objekt mit Krediten und durch "familiären Zusammenhalt" finanziert hätte, woran in Ungarn niemand zweifelt. Im Januar wolle er dann auch zusehen, dass die Sache in seiner parlamentarischen Vermögensdeklaration auftaucht.

 

Als fast sensationell kann indes bezeichnet werden, dass auch das sonst regierungstreue Blatt "Magyar Nemzet" und der TV-Kanal Hír TV über die Sache berichteten, Dank der Reichweite von RTL Klub, das den Wert der Medienfreiheit seit Verhängung einer 50%igen Strafsteuer plötzlich erkannt hat, können auch die Regierungsmedien solche Meldungen nicht mehr schadlos unter den Tisch fallen lassen. Allerdings findet im Hintergrund gerade ein Oligarchenkrieg zwischen Orbáns innerem Zirkel und dem Eigentümer der Mediengruppe, Simicska, statt.

Die Boulevardgazette Blikk liefert
hier auch ein Foto des Anwesens.

Lázár wurde in Ungarn nicht nur als Orbáns Kettenhund berühmt, sondern auch als schamloser Exibitionist seines Neureichtums, der in einem Ausspruch gipfelte, wonach, jene, die arm sind, wohl an ihrem Schicksal selbst Schuld seien.

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