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(c) Pester Lloyd / 50 - 2014   NACHRICHTEN   11.12.2014

 

Kampf gegen die Fidesz 2/3-Mehrheit in Veszprém: Linke nominiert neoliberalen Unternehmer

Die linksliberalen Oppositionsparteien MSZP, DK, Liberale, Dialog für Ungarn, haben sich auf den Geschäftsmann Zoltán Kész als Kandidaten für die im Februar fällige Nachwahl in Veszprém geeinigt, bei der die 2/3-Parlamentsmehrheit des Fidesz auf dem Spiel steht.

Einen dynamisch auftretenden, einstigen "Unternehmer des Jahres" als Kandidaten aufzustellen, der vor Jahren noch für Fidesz tätig war und heute Teil der Bürgerbewegung gegen die Regierung ist, hält man offenbar für einen besonders cleveren Schachzug, allerdings erfüllt Kész eine Reihe von Voraussetzungen, die es dem Fidesz leicht machen, ihn für "die ungarischen Menschen" als unwählbar hinzustellen.

 

Kész, der einer der Hauptredner beim "Tag der Wut" und ein Mitgründer der sog. Bürgerplattform war, ist nicht nur einfach Unternehmer, sondern ein Botschafter der "freien Marktwirtschaft". Er war jahrelang Leiter der sog. "American Corner", einer vom US-Außenministerium finanzierten Einrichtung an der Corvinus Wirtschaftsuniversität, die als Ziel formuliert: "die wahre Story über die USA zu den Menschen zu bringen, gegen negative Darstellungen vorzugehen und Brücken der Verständigung zu bauen". Die Einrichtung, die es in vielen Ländern und Städten gibt, gilt als Vorposten extrem marktliberaler Positionen. Seine Auszeichnung zum "Unternehmer des Jahres" erhielt er von vom US-Netzwerk Atlas, einem Zusammenschluss von Lobbyisten des "freien Welthandels" nach US-Vorstellungen. Kész, der in den USA studierte, ist zudem Mitgründer der "Stiftung freier Markt".

Das ist auch der Grund, warum die Grünen (LMP) auch diesen Kandidaten nicht mittragen werden, denn man stehe der ungebremsten und konzerngelenkten Globalisierung kritisch gegenüber. Da mutmaßlich auch die neonazistische Jobbik einen eigenen Kandidaten stellen wird und es noch offen ist, ob sich Oligarch Simicska tatsächlich als Kandidat ins Rennen wirft, steigen die Chancen der Regierungspartei Fidesz auf Erringung des Mandates, für das die relative Mehrheit genügt, d.h. der stimmenstärkste Kandidat gewinnt. Mehr dazu in
"Battlefield Veszprém".

red.

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