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(c) Pester Lloyd / 02 - 2015   POLITIK   08.01.2015

 

Besuch aus Europa: Merkel Visite in Ungarn soll von Demowelle begleitet werden

Merkels Besuch in Budapest am 2. Februar ist zwar nur für 5 Stunden angesetzt, also mehr ein Vorbeiflug in einer orbánnahen Umlaufbahn, doch das Land beschäftigt sich mehrere Tage mit der Stippvisite der "mächtigsten Frau der Welt".

Mehrere Demonstrationen sollen die Aufmerksamkeit der deutschen Kanzlerin auf die demokratiepolitischen Nöte der Bürger in einer kranken Republik lenken. Die größte Kundgebung ist für den Vorabend, also Sonntag den 1. Februar vor dem Parlament (Kossuth Platz, 16 Uhr, zum Aufruf). Die Demo ist von den Kräften organisiert, die bereits gegen die Internetsteuer und Korruption mobilisierten, das Motto: Der Frühling kommt - Orbán geht! - Wie wir bereits bemerkten, muss nicht unbedingt Frau Merkel als Frühlings- bzw. Hoffnungsbotin betrachtet werden. Zu der Demo gibt es schon jetzt 10.000 Zusagen, von nur 26.000 über Facebook eingeladenen.

 

Unter dem Credo "Wir gehören zu Europa!" hat die "Jetz wir!" (MostMi)-Facebook-Gruppe, die bereits am 2. Januar vor der Oper auf sich aufmerksam machte und deren Anliegen es ist, die vielen Protesströmungen unter ein luftiges Dach zu bringen, zu einer Demo vor dem Gebäude des Staatsfunks am Mihály Pollack Platz aufgerufen. Am 2. Februar, exakt während Merkels Besuch, will eine Gruppe unter dem Namen "Ungarn vereint seine Kräfte" zu einem "Marsch der Vereinigung" blasen, der auf der Budaer Seite der Kettenbrücke starten soll, dann die "Ketten" selbiger hinter sich lässt, um symbolhaft auf dem Heldenplatz unweit des Parlamentes, das derzeit auch noch Sitz von Orbán ist, anzukommen.

Die Organisatoren versuchen derzeit noch, mehrere Gewerkschaftskonföderationen für die Veranstaltung zu gewinnen, um möglichst viele Teilnehmer zu generieren, auch wenn unter Orbán- und anderen Führerfans und den gerade sehr aktiven Wahnwichteln im Internet der Glaube tief sitzt, für die Mobilisierung seien allein die USA oder eine ihrer Unterorgansationen wie Amnesty International oder McDonalds verantwortlich und die Bürger hätten weder in Ungarn noch sonstirgendwo gar keine Probleme, sondern nur Langeweile - so wie sie selbst. Doch auch für diese Gruppe gibt es bald ein Highlight: im März kommt Putin himself nach Budapest, natürlich ganz ohne Interessen und Hintergedanken, just for fun. Mehr dazu.

red.

Hintergrund:

Ein Ermächtigungsgesetz als Neujahrsgruß: Orbáns Ungarn erklärt inneren und äußeren "Feinden" den Krieg

Mutti kommt - was haben die Ungarn von Merkels Besuch zu erwarten

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