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(c) Pester Lloyd / 2015-03   MEDIEN

 

Tatort in Ungarn – ein deutscher Fernsehklassiker auf Reisen

Bei der Jugend als langweilig verpönt, von den Mitdreißigern als Kult wiederentdeckt und bei den Älteren einfach Tradition: Sonntagabend um 20:15 wird Tatort geguckt in Deutschland. Die einzelnen Episoden konzentrieren die Handlung meist auf den Einsatzort des jeweiligen Ermittlerteams. Doch vereinzelt spielten auch Städte außerhalb des deutschsprachigen Raumes eine bedeutende Rolle im Tatort.

Budapest, Parlament, (c) Frank Schmidt via Flickr

Dass der Tatort so beliebt ist, resultiert dabei nicht allein aus den einfallsreichen und spannenden Geschichten, sondern vielmehr tragen auch die Ermittler-Duos einen Großteil zum Charme der Fernsehreihe bei. Denn die bringen oft so ihre Eigenheiten mit sich, die von schrullig-skurril über verbittert bis zu liebenswürdig-chaotisch reichen. Ihre persönlichen Geschichten werden häufig über die verschiedenen Fälle hinaus weitergesponnen, sodass der Zuschauer den Eindruck hat, den Sonntagabend mit alten Bekannten zu verbringen.
 
Hinzu kommt der regionale Bezug. Jeden Sonntag wird das Verbrechen in einer anderen deutschen Stadt bekämpft, gelegentlich auch in Österreich oder der Schweiz. Da erkennt man schnell mal den Kölner Dom wieder, das gemütliche Café in der Dortmunder Innenstadt oder den Bootsanleger am Bodensee. Die erzählten Geschichten reichen vom Auftragsmord im Villenviertel über Erpressung im Rotlichtmilieu bis hin zum Stalker im Neubaublock. So platt die Dialoge in einigen Episoden auch sind, so wirkungsvoll erzeugen die meisten Tatortproduktionen dafür wieder einen Spannungsbogen, der echte Gänsehaut verursacht. Wem der sonntägliche Nervenkitzel nicht reicht, der kann auch unter der Woche
beinahe täglich einen Tatort schauen, denn auf den öffentlich-rechtlichen Sendern laufen regelmäßig Wiederholungen vergangener Folgen.

Das Wiener Ermittler-Team hat es im letzten Jahr sogar einmal nach Ungarn verschlagen. Grund dafür war eine Gruppe von Senioren, die
im Tatort „Paradies“ wöchentlich mit dem Bus von Österreich nach Ungarn fuhren. Allerdings nicht für eine gemütliche Kaffeefahrt, sondern um in den ungarischen Apotheken Vitaminpillen und Schmerztabletten zu günstigen Preisen zu kaufen. Doch als einer der Rentner auf der Bustour stirbt, ruft das die Ermittler auf den Plan. Sie vermuten, dass die agilen Alten nicht nur als Medikamenten-Kuriere dienen, sondern ein größeres Geschäft hinter den Schmugglerfahrten steckt. An dieser Stelle kommt auch die ungarische Polizei ins Spiel. Neben dem Revier der Grenzer sind zusätzlich Aufnahmen einer ungarischen Stadt in der Tatortfolge zu sehen – doch wo genau die Rentner ihre Einkäufe tätigen, wird an dieser Stelle nicht verraten.

T.R.

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