|
(c) Pester Lloyd / 04 - 2015 NACHRICHTEN 18.01.2015
Legenden und Intrigen: Ex-Geheimdienstchef in Ungarn freigesprochen
Der vordergründig politisch initiierte Prozess gegen den "sozialistischen" Geheimdienstchef György Szilvásy, hat sich als wenig profitabel herausgesellt. Auch in zweiter Instanz wurde der Leiter des Inlandsgeheimdienstes der Gyurcsány-Ära (bis 2009) vom Hauptstädtischen Gericht (Landgericht) vom Vorwurf des Amtssmissbrauchs freigesprochen.
Der Freispruch in dem seit 2011 anhängigen Fall ist damit rechtskräftig und beruht auf dem "Mangel an nachweisbaren kriminellen Aktivitäten". Der Generalstaatsanwalt warf Szilvasy vor, in die Versuche einer mit Ex-Geheimdienstlern besetzten Sicherheitsfirma namens UD involviert gewesen zu sein, die Politiker durch das Abhören von Gesprächen erpressbar machen wollte. Bei den Opfern handelte sich vornehmlich um Fidesz- aber auch MDF-Politiker und die Abhöraffäre gehört - neben der 2006er "Volksaufstand"-Story - zu einer der wichtigsten Widerstandslegenden der Orbán-Partei.
Über die Jahre wurden die Umstände jedoch so undurchsichtig, dass es mittlerweile immer mehr Indizien dafür gibt, die eine Inszenierung nahelegen. Szilvásy wurde in dem Zusammenhang auch der Kontakt mit einem Unterweltkönig (Portik) und mutmaßlichen Mörder vorgeworfen, der gleiche jedoch, der jetzt im Zusammenhang mit Immobiliendeals bei Fidesz-Politikern (Rogán-Affäre) auftaucht, was nahelegt, dass einige Fidesz-Leute von diesem erpressbar sein könnten.
red.
Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.
|