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(c) Pester Lloyd / 05 - 2015   WIRTSCHAFT   28.01.2015

 

Chefsache: Deutsche Wirtschaft in Ungarn will zwangsweise Transportgutregistrierung EKÁER kippen

Das seit 1. Januar eingeführte und in einer erweiterten Probephase befindliche Bürokratiemonster „Elektronische Straßen-Frachtkontrollsystem“ EKÁER lässt die in Ungarn tätigen deutschen Unternehmen nicht in Ruhe. Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer, amtlicher Cheflobbyist der deutschen Wirtschaftsinteressen in Ungarn, hat "in den vergangenen Wochen auf höchster politischer Ebene wiederholt und entschieden auf die schwerwiegenden Risiken hingewiesen, die das System für die Wettbewerbsfähigkeit aller betroffenen Unternehmen In Ungarn mit sich bringt." Man verlange "substantielle Korrekturen".

Wie zu hören ist, wird das Thema auch im Umfeld des Merkel-Besuches auf der Agenda stehen und hat deutlich höhere Chancen auf Erfolg als die Wiederherstellung demokratischer und rechtsstaatlicher Grundnormen in Ungarn.

Diese einfache Grafik des Fachportals logiszitka.hu belegt die Kundenfreundlichkeit von EKÁER und entlarvt die Kritik daran als typischen “Angriff westeuropäischer Multis, die Extraprofite aus Ungarn schleppen wollen” und damit “ungarische Familien angreifen” sowie ihrer “linksliberalen Vasallen” im Lande.

 

Die DUIHK glaubt, dass EKÁER "schwerwiegende Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit aller betroffenen Unternehmen in Ungarn" birgt und "in seiner jetzt gültigen Form Ungarn als Produktions- und Logistikstandort enormen nachhaltigen Schaden zufügen.", warnt man. Liefer- und Produktionsabläufe würden "empfindlich gestört", die Registrierungspflicht bürdet den betroffenen Unternehmen "enorme bürokratische Lasten auf und birgt erhebliche, wettbewerbsrelevante Risiken hinsichtlich des Datenschutzes."

Natürlich unterstützt die DUIHK "in vollem Umfang das Ziel des Gesetzgebers, Steuerbetrug zu bekämpfen und die Schattenwirtschaft einzudämmen. Das jetzt eingeführte EKÁER-System ist jedoch mit unverhältnismäßigen Schäden für die ungarische Volkswirtschaft verbunden." Das "zukünftige System sollte auf jene Güter beschränkt werden, die nachweislich besondere Risiken hinsichtlich der Steuerehrlichkeit bergen". Außerdem verlangt meine ausreichend lange Testphase.

Worum es bei EKÁER genau geht, ist in diesem Beitrag bzw. dessen Anhang näher erläutert.

Die Regierung versucht durch ein eigenes dt. "Informationsblatt" auch die letzten Klarheiten zu beseitigen:
https://ekaer.nav.gov.hu/articles/view/informationsblatt

Weitere Entwicklungen zum EKÁER-System auf der Webseite der DUIHK:
http://www.ahkungarn.hu/marktinfos/ekaer-system/

red.

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