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(c) Pester Lloyd / 13 - 2015   KULTUR    22.03.2015

 

Flucht aus Ungarn: Budda Statue mit Mumie womöglich Diebesgut

Ende Februar machte eine Buddha Statue, die im Naturhistorischen Museum von Budapest im Rahmen der Schau "Die Welt der Mumien" ausgestellt wurde, weltweit Schlagzeilen. Die Skulptur, die eine Mönchsmumie beherbergt wurde am Freitag Hals über Kopf aus Budapest abgezogen, - womöglich ist sie gestohlen.

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Bei einer Computertomographie des rund 1.000 Jahre alten Kunstobjektes aus dem Eigentum eines Sammlers aus den Niederlanden, fanden Forscher die Mumie eines buddhistischen Mönches im Inneren. Der Sammler hatte zuvor keine Ahnung von dem Geheimnis, sagte er.

 

Eigentlich sollte das Ausstellungsobjekt, eine Leihgabe des Drents Museums in Assen, noch bis 17. Mai in Budapest verbleiben, wo man sich verständlicherweise über die aufsehenerregende Promotion freute, doch der Vertreter des holländischen Eigentümers ließ das Stück am Freitag "ohne Angabe von Gründen", aus Budapest abholen. Die Statue habe das Land bereits verlassen, “auf Veranlassung des Leihgebers”, teilt das Museum auf seiner Webseite mit.

Heute hellt sich das Mysterium womöglich auf: Wie die amtliche, chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag meldet, wurde laut Einschätzung von Experten der Altertumsbehörde, das Relikt im Jahre 1995 im ostchinesischen Dorf Yangchun in der Provinz Fujian gestohlen.

Die Sache kam zu Tage, als Einwohner des betroffenen Dorfes die Bilder von der Sensation in Budapest im chinesischen TV zu sehen bekamen. Xinhua berichtet, dass "die Bewohner in Tränen ausbrachen" als sie "ihre Statue, die ihnen aus ihrem örtlichen Tempel gestohlen worden war, im Museum in Budapest erkannten". Daraufhin entsandten die Behörden ein Expertenteam, das "eine große Anzahl von Fotos und historischen Aufzeichnungen" auswertete sowie eine Ahnentafel, die nahe legt, dass der mumifizierte Mönch ein "Vorfahre des lokalen Clans" gewesen war.

 

Dabei handelte es sich um Zhanggong Zushi aus der Zeit der Song Dynastie (906-1279), der in seinen 20ern zum Mönch wurde und als Heiler tätig war. Als er mit 37 starb, wurde er mumifiziert, die ihn verehrenden Dorfbewohner sammelten, um die Mumie mit einer Buddha-Statue zum umgeben, die seit dem im Dorftempel angebetet wurde. Dort finden sich bis heute noch ein Hut, Kleidung und andere Reliquien.

Die Antiken-Behörde werde nun offizielle Ermittlungen einleiten, um die Rückholung des Objektes zu erreichen. Man woll aber die vorliegenden Indizien noch gründlich verifizieren. Kulturministerium, Außenamt und Zoll seien eingeschaltet. Ob die ungarischen Behörden bei Abholung des Objektes bereits von dem Verdacht aus China wussten, konnte bis dato nicht geklärt werden.

China wurde von Orbán als zentraler “neuer strategischer Partner” seiner “Ostöffnung” als Alternative zur EU auserkoren.

Hintergründe dazu:

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red.

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