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(c) Pester Lloyd / 13 - 2015 NACHRICHTEN 23.03.2015
Finanzskandal in Ungarn: Quaestor-Chef abgetaucht?
Während die ungarische Staatsanwaltschaft den Gründer und Haupteigner der bankrotten und von der Nationalbank übernommenen Buda-Cash Brokerfirma, Zoltán Pintér, sowie mehrere seiner Mitarbeiter in U-Haft genommen hat, blieb der Vorstandschef und Mehrheitseigner der Quasestor-Gruppe, deren Pleite einen ähnlichen, eher noch höheren Schaden verursacht hat und die - nach jetzigem Wissensstand - ebenso betrügerisch vorging wie die Erstgenannten, Csaba Tarsoly, offiziell auf seinem Posten im Unternehmen, wenn auch unter MNB-Kuratel.
"Er arbeitet jeden Tag von zu Hause, um die Dinge aufzuarbeiten und kooperiert intensiv mit den Behörden", sagte sein Anwalt. Sein Nachbar sagte der Zeitung "Blikk" jetzt etwas anderes: Kurz nach Einleitung des Konkursverfahrens seien drei LkW samt einer Security-Firma vor dem Budaer Anwesen Tarsolys aufgetaucht, wenige Stunden später wieder weggefahren, seit dem habe man dort niemanden mehr gesehen. Kurz: Tarsoly ist abgetaucht. Auch andere Quellen bestätigen, dass der Mann abgängig ist. Ob nur an einen "sicheren" Wohnsitz oder ins Ausland, weiß bisher niemand. Sein Anwalt: alles dumme Gerüchte, durchsichtige Lügen. Allein: gezeigt hat sich sein Mandant seit dem nicht.
Die Sache entbehrt nicht der Logik: Während Buda-Cash nicht zu Unrecht ein Nahverhältnis zu linksliberalen Ex-Regierungskreisen nachgesagt wird, ist der Chef von Quaestor (lat. für Erwerber) ein lupenreiner Fidesz-Günstling und neben einem illustren Investor in allerlei "überdachte" Sport- und Shoppingstätten, über die er seine ungedeckten Anleihen vertickte, auch selbst Präsident eines Fußballklubs (ETO Györ), dem Statussymbol für jeden echten Fidesznik.
Schon die Art und Weise wie der Bankrott der Firma mit Hilfe der MNB inszeniert und getimed wurde, mehr noch aber die nun folgenden Abwicklungen und Aufarbeitungen lassen den Schluss zu, dass dem Buda-Cash Management ein angemessener Prozess, einschl. der Einbeziehung privater Besitztümer zur Schadensregeulierung droht, während die Quaestor-Verluste über ein weitgehend vergesellschaftet werden dürften. (In der MNB wird überlegt, Quaestor-Objekte zum Nennpreis zu übernehmen und später zu "versilbern", d.h. mit öffentlichen Mitteln zu spekulieren). Mehr dazu in diesem Beitrag: Finanzskandal in Ungarn: Wie Gangster und Politiker eine Milliarde Euro verschwinden ließen
red.
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