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(c) Pester Lloyd / 14 - 2015   NACHRICHTEN    02.04.2015

 

OLAF vs. Jobbik: EU-Betrugsdezernat ermittelt gegen zwei ungarische Europaabgeordnete

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Jobbik-Vize Novák fackelt eine EU-Flagge als ungarnfeindliches Symbol ab. Geld aus Brüssel soll er aber genommen haben...

Nach einem Bericht des Newsportales origo.hu hat die Europäische Anti-Betrugs-Behörde OLAF Ermittlungen gegen den Europaabgeordneten der neonazistischen Partei Jobbik, Béla Kovács sowie dessen ehemaligen Kollegen Csanád Szegedi (der 2012 seine jüdischen Wurzeln entdeckte und dann von der Partei verstoßen wurde) eingeleitet.

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Vom radikalen Antisemiten zum orthodoxen Juden. Csanád Szegedi, gelebte Schizophrenie...

 

OLAF verdächtigt die Beiden, über Jahre die Anstellung von Mitarbeitern für ihre Abgeordnetenbüros lediglich vorgetäuscht zu haben und auf diese Weise bis zu 21.000 EUR pro Monat in betrügerischer Absicht hinterzogen zu haben. Dabei soll Kovács eine frühere Parlamentsassistentin "nur auf dem Papier" enagiert haben, während Szegedi auf ähnliche Weise zwei Mitarbeiter vortäuschte, darunter sogar der derzeitige Jobbik-Vize Előd Novák, der auch maßgeblicher "Impresario" der nazistischen Hetzplattform kuruc.info ist.

Weitere Hinterziehungsvorwürfe gibt es zu einem Fonds, der Europaabgeordneten die Bewirtung von jährlich bis zu 108 Besuchern in Brüssel gestattet. So hätten die Beiden Delegationen von Studierenden aus Rumänien und der Ukraine in Billighostels untergebracht, aber Abrechnungen von teuren Hotels vorgelegt.

Während Szegedi die Anschuldigungen als "unbegründet" von sich weist, wollen Kovács und Jobbik nicht einmal etwas von OLAF-Ermittlungen wissen. Gegen Belá Kovács läuft außerdem sowohl in Ungarn wie auch beim EU-Parlament in Brüssel ein Verfahren wegen des
Verdachts der Spionage für Russland.

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“Unser Mann” in Moskau. Béla Kovács` Karriere ist die Karikatur einer billigen Agentenkomödie...

Im Vergleich zu den systematischen und legislativ abgesicherten Raubzügen der Regierungspartei in Ungarn (vor allem auch mit EU-Mitteln) nehmen sich die OLAF-Vorwürfe gegen die Jobbik-Leute geradezu armselig aus. Der Regierungspartei Fidesz nutzen sie zudem, weil die Jobbik mit ihrer neuen Familienpartei-Weichspül-Strategie bei Fidesz-Kernwählern punktet und in der Beleibtheit bereits bis auf 3 Punkte auf den Pelz gerückt ist.

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