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(c) Pester Lloyd / 18 - 2015     NACHRICHTEN    28.04.2015

 

Kommendes Staatsmonopol: E.ON und GDF Suez steigen aus Gaseinzelhandel in Ungarn aus

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Mit E.ON Energiaszolgáltató sowie der ungarischen Tochter der französischen GDF Suez verlassen die letzten beiden großen, ausländischen Gasanbieter den Markt für Privatkunden. Beide Unternehmen beantragten bei der Energieaufsichtsbehörde MEKH jetzt die Rückgabe ihrer Lizenz als "universaler Energielieferant". Zuvor wurde bereits die RWE mit ihrer Tochter Fögáz durch eine staatliche Übernahme (MVM) vom Markt genommen. Auch die E.ON-Gasliefertöchter sind an den Staat verkauft worden.

E.ON und GDF "wollen" sich künftig auf die Belieferung von Unternehmen beschränken. Zwar sprechen beide Unternehmen von "strategischen Ausrichtungen" sowie einer "Sicherung von Qualität" und "Preisstabailität" bzw. "innovativen Lösungen", Fakt ist jedoch, dass die neue gesetzlichen Rahmenbedingungen ein wirtschaftliches Handeln bald unmöglich gemacht hätten, die beiden Konzerne praktisch vom Markt gedrängt wurden.

Die Lizenz des "universalen Energielieferanten" unterwirft Unternehmen nämlich der staatlichen Preisregulierung, gesetzliche, rein wahltaktisch motivierte Preissenkungen machten das Geschäft immer unrentabler. Diesem Diktat entziehen sich die Konzerne jetzt, in dem sie nur noch für den Geschäfts- und Großkundenmarkt tätig werden wollen. Selbstredend, dass auch die Investitionen in die Infrastruktur entsprechend umgeleitet wurden.

Für insgesamt rund 1,3 Mio. Kunden muss das MEKH nun einen neuen Lieferanten finden, durch Ausschreibung oder - wenn es keinen passenden gibt - durch Einladung. Die Überraschung wird nicht allzu groß sein, wenn der Gewinner der neue "Erste Nationale Energieversorger, Non-Profit Zrt." sein wird, kurz ENKSZ.
Dieser kündigte gerade an, dass er das Gas leider auch nicht günstiger anbieten können wird als die Multis - was noch leichter fällt, wenn es gar keine mehr gibt.

 

E.ON und GDF sind bei ihrer Entscheidung zum Rückzug davon ausgegangen, dass die gesetzliche und exekutive Protektion für dien ENKSZ ein profitables Wirtschaften noch unmöglicher machen wird. Freilich tragen ENKSZ bzw. MVM / MOL als physischee Lieferanten, dann auch die Verantwortung und Risiken für die Versorgungssicherheit. Finanziell hingegen ist man abgesichert, denn hinter einer Staatsfirma steht bekanntlich der Steuerzahler als unendlich belastbarer Bürge(r).

E.ON und GDF sowie das Energieamt beruhigten die Abnehmer dahingehend, dass die Umstellung ohne Lieferunterbrechung von statten gehen wird, die Kunden werden irgendwann nur ein anderes Logo auf dem Kopfbogen ihrer Rechnung sehen.

Die Ausrichtung von ENKSZ zielt darauf ab, dass im Fernwärme- und Stromsektor ähnliche Entwicklungen zu erwarten sind.

red.

 

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