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(c) Pester Lloyd / 19 - 2015 NACHRICHTEN 08.05.2015
Verdacht auf Millionenbetrug: EU wird Orbáns Dentisten auf den Zahn fühlen
Orbán tätschelt seinen Zahnarzt bei einer Fachkonferenz, war er ihm auch sonst gefällig?
Béla Bátorfi ist nicht nur der persönliche Leibzahnarzt von Premier Orbán, sondern auch ein umtriebiger Geschäftsmann mit mehreren Unternehmungen sowie ein Promoter für den Dentaltourismus. Drei Firmen, in den Bátorfi drinsteckt werden jetzt Teil einer Untersuchung der Europäischen Kommission, Verdacht "finanzielle Unregelmäßigkeiten" bei der Verwendung von EU-Fonds. Dabei geht es um die ganze Palette, die auch bei vielen anderen derzeit geblockten Projekten kritisiert werden: unerklärliche Honorar- und Gehaltshöhen, die Beschaffung von Equipment zu Preisen weit, weit über den martüblichen Anschaffungskosten sowie die Unauffindbarkeit ganzer Projekte.
Seit 10. April sind alle Zahlungen an die untersuchten Projekte eingefroren, meldet atlatszo.hu mit Bezug auf die EU-Kommission. Doch bis heute erhielten Bartófis Unternehmen bereits 2,5 Milliarden Forint, rund 8,2 Mio. EUR - sowohl aus EU- wie aus Staatskassen. Besonders stößt den unabhängigen Medien dabei eine mit Abermillionen an Steuergeldern finanzierte Offensive zur Promotion des Dentaltourismus in Ungarn auf, die Orbáns Zahnklempner verantwortete, die vornehmlich in irgendwelche Studien und Werbekampagnen floss. Ausgerechnet die Werbeaktionen von Zahnärzten zur Anlockung von Patienten aus Westeuropa mit Steuergeldern zu finanzieren, ist so hanebüchen, dass, so die einhellige Meinung, die Sache nur als Gefallen Orbáns an seinen Freund und Plombenzieher gelaufen sein könne.
red.
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