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(c) Pester Lloyd / 20 - 2015   NACHRICHTEN    15.05.2015

 

Gewonnen oder verloren: Streit um Ergebnis des Forex-Zwangsumtauschs

Eine nicht so kleine Gruppe von Forex-Schuldnern musste jetzt, nach Zusendung ihrer erneuerten Kreditverträge feststellen, dass sie nach den Forex-Gesetzen, die "ungarische Familien retteten", höhere Raten zahlen müssen als zuvor.

Die meisten anderen wiederum fanden heraus, dass aus den "25-30% Ersparnis", die ihnen die Regierung durch die zwei Forex-Gesetze (
1. Rückzahlung von einseitig erhobenen Gebühren, 2. Umtausch zu einem fixen Wechselkurs in Forint) lediglich 12-17% geblieben sind.

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Fidesz-Fraktionschef Rogán verteidigte jedoch seine Ansagen: "Ganze 77% der Forex-Schuldner fahren jetzt besser", sagte er vor dem Wirtschaftsausschuss, dem er selber vorsteht. Bei 51% seien die Raten geringer als zuvor, während 26% genauso viel bezahlen wie zuvor. Hätte man die Gesetze nicht umgesetzt, wäre der Preis für die Fankenkredite wegen
der Lösung der Eurobindung des Frankens um mindestens 17% gestiegen.

Bei "manchen Kreditnehmern", deren Raten doch gestiegen sind, handelt es sich "um jene, die für mehr als 90 Tage nicht in der Lage waren ihre Raten zu zahlen" (und deren Rückstand von den Banken nun aufgeschlagen wurde). Für diese Menschen müsse es "eine neue Regelun geben, die Regierung arbeite daran. Anm.: viele Bankkunden hatten ihre Zahlungen eingestellt, weil sie erst einmal abwarten wollten, was die neuen Gesetze bringen, viele hofften, die Regierung erkläre alle Forex-Kredite für sittenwidrig.

 

Die Opposition kritisiert, dass die Regierung gar nichts gerettet hätte. Allein ihre verfehlte Politik sei für die Schwächung des Forint und die geringen Einkommen verantwortlich, sie habe die Schuldner erst in diese Lage gebracht. Eine Einschätzung, die allerdings auch am Thema vorbeigeht und nur dazu dient, die quasi unregulierte Forex-Welle unter den sozial-liberalen Regierungen zu vertuschen.

Eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins portfolio.hu fand heraus, dass zwei Drittel der Betroffenen "unzufrieden" mit dem Ausgang der Forex-Regelungen seien, obwohl die ungarischen Banken rund 2,2 Milliarden Forint an rückwirkend als unrechtmäßig erkannten Gebühren zurückzahlen mussten. Anfang der Woche protestierten Betroffene mit einer Straßenblockade.

red.

 

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