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(c) Pester Lloyd / 21 - 2015   NACHRICHTEN    22.05.2015

 

Hallo, Diktator! Das Letzte aus Ungarn zum Wochenende
Kleiner Schabernack unter Mächtigen - Warum Ungarn wirklich nicht noch mehr Ausländer aufnehmen kann - Das Helsinki Komitee als Judenbüttel...

21orbanjuncker (Andere)


Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Ungarns Premier Orbán am Freitag beim EU-Ostgipfel in Riga nicht nur mit "Hello, Dictator!" begrüßt, sondern, wie der Videobeweis zeigt, ihn mit “Da kommt der Diktator” den Beistehenden angekündigt, ihm einen Hitlergruß angedeutet und eine Ohrfeige verpasst. Orbán hat das zunächst überlächelt und soll dann - unbestätigt - erwidert haben: "Hello, Grand-Duke!" (weil Juncker aus dem Großherzogtum Luxemburg kommt). Die Verblüffung über Junckers Performance ist dem “Irren von der Donau” (Lügenpressenjargon) aber deutlich anzumerken.

Ergänzung: Hier gibt es ein ausführliches Video mit allen Begrüßungsszenen Junckers:
http://nol.hu/kulfold/junkcker-nem-csak-orbannak-adott-sallert-1536117



 

Kleiner Schabernack unter Mächtigen? Die Begebenheit ist momentan Thema Nr. 1 in den ungarischen Medien. Den Diktator, ok, den nimmt man hin, das ist für die Fideszniks eher noch ein Kompliment (harter Kerl und so), die Ohrfeige jedoch wird kontrovers diskutiert, von: das steht einem EU-Kommissionspräsidenten nicht einmal im Spaß zu, bis: er hätte härter und mehrfach zuschlagen sollen. - Die beiden nachfolgenden Meldungen von heute weisen eher darauf hin, dass "Hallo, Hausnazi!" die adäquatere Begrüßung für Orbán gewesen wäre, denn seine Partei kommuniziert mitunter schon wie der “Völkische Beobachter”:

Ungarns Justizminister László "Das Recht der Volksgemeinschaft geht vor Menschenrecht"  Trócsányi erklärte, Ungarn könne beim besten Willen keine Flüchtlinge aufnehmen, da man "schon mit der Integration von 800.000 Zigeuner" zu tun habe. Die ungarischen Roma (die haben übrigens ungarische Pässe und leben genauso lange im Karpatenbecken wie die "Magyaren" sind offenbar auch (Binnen)-Wirtschaftflüchtlinge. Wir erinnern daran, dass die "Zigeunerfrage" nach Orbáns dahingehend zu "lösen" wäre, dass man sie "die Arbeiten machen lässt, die zur Zeit Einwanderer ausüben", so könne man die Einwanderung "ganz stoppen".

Die Fidesz-Parteizentrale ließ heute folgende ziemlich offen antisemitische Pressemitteilung der Regierungspartei publizieren. (Originaltext-Dienst der amtlichen Nachrichtenagentur MTI, Übersetzung:
Pusztaranger)

 

"22. Mai 2015, Freitag 10.35 Mitteilung des Fidesz: Das Helsinki-Komitee soll seine Lügen über die Einwanderer beenden! Das scheinzivile Helsinki-Komitee, das politischer Auftragnehmer des spekulierenden internationalen Finanzkapitals ist, versucht auf unverschämte Weise selbst die schwarz auf weißen Daten zu verfälschen. Im Gegensatz zu den Lügen des Komitees entspricht der Tatsache, dass im Jahr 2014 vier Fünftel der Asylsuchenden nicht aus Kriegsgebieten nach Ungarn gekommen sind, also Wirtschaftsflüchtlinge waren. Bis heuer im Mai stammten 17,3 % der Asylsuchenden aus Kriegsgebieten, d. h. der Großteil der Personen, die illegal die Grenze überschritten, waren keine politischen Flüchlinge. Wir fordern das Helsinki-Komitee dazu auf, das Lügen zu beenden, und wenigstens bei so wichtigen und entscheidenden Fragen nicht in erster Linie mit dem Vollstopfen der Taschen mit György Soros' Geld beschäftigt zu sein. - Fidesz Pressebüro, Herausgegeben von: Fidesz".

Anm.: Orbán war dereinst auf einer engl. Elite-Uni Stipendiat der Soros-Stiftung...

Mehr zu antisemitischen "Ausrutschern" beim Fidesz u.a. in diesem Beitrag

red.
 


 

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