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(c) Pester Lloyd / 23 - 2015   NACHRICHTEN    05.06.2015

 

Wir brauchen eine Diktatur: Orbáns Kulturberater meint, Schriftsteller werden produktiver, wenn man sie einsperrt

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Der von Orbán persönlich ernannte und aus einer Sonderschatulle des Premiers finanzierte "Regierungskommissar zur Bewahrung ungarischer Werte und Kultur", Imre Kerényi, macht wieder einmal Schlagzeilen. Der zur Zeit mit dem Aufbau einer "Nationalen Literaturkanons" betraute Staatskünstler, der als Theater- und Filmregisseur bereits in sozialistischen Zeiten umfangreiche Anerkennungen und Auszeichnungen der Partei- und Staatsführung erhielt und 2002, unter der ersten Orbán-Regierung die höchste Auszeichnung für Künstler, den Kossuth-Preis entgegenahm, sehnt sich nach alten Zeiten zurück.

"Etwas gute alte Unterdrückung, eine Diktatur ist nötig. Schriftsteller sollten eingesperrt werden, dann würden sie mehr ausländische Literatur (ins Ungarische) übersetzen, so wie es Árpád Göncz (einst Dissident, später Staatspräsident) getan hat."

Weitere "Kulturbeiträge" des hoch subventionierten aber talent- und humorbefreiten Hofnarrs Kerényis bestanden u.a. 2014 in der Bemerkung, die Theater- und Opernwelt sei von der "Schwulenlobby unterwandert" und man müsse sich diese Sphäre mit allen Mitteln zurück erobern sowie 2011 in einer mit Millionen finanzierten Ausstellung von Auftragsgemälden zum Thema "Neue Verfassung", die in ihrer Kitschigkeit und Realitätsfremde nur noch von nordkoreanischen Bilderschauen überboten werden. Auch am Orbán-Jubelmagazin "Ungarische Chronik" ist Kerényi maßgeblich beteiligt.


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