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(c) Pester Lloyd / 24 - 2015 NACHRICHTEN 11.06.2015
Munkácsy-Trilogie: Weil der Eigentümer nicht verkaufen will, erhält "Nationalgemälde" Reiseverbot
Um ein als emblematisch für die ungarische Kunsthistorie behauptetes Triptichon des historischten Monumentalmalers Mihály Munkácsy in staatliches Eigentum zu bekommen, zieht die Regierung alle Register.
Von der derzeit im Déri Museum in Debrecen gezeigten "Christus-Triologie" aus dem späten 19. Jahrhundert gehören nur zwei Bilder dem Staat, (das zweite kaufte man um geschätzte 6 Mio. EUR erst Anfang März diesen Jahres an).
Das dritte aber, "Golgatha", gehört einem wohlhabenden Hungaro-Amerikaner, Imre Pákh, der dafür rund 3 Mio. EUR mehr haben will als der Staat - bzw. die in Kunstsachen derzeit so spendable Nationalbank - locker machen will, sie bot 6 Mio. USD, Pákh will 9 Mio. haben. Nach dem Scheitern der Verhandlungen kündigte der Eigentümer an, das Gemälde in ein paar Tagen abholen zu lassen, "bis es eine Einigung beim Kaufpreis" gibt.
Um zu verhindern, dass Pákh das Riesengemälde nach Amerika zurück bringt, will das Amt des Ministerpräsidenten es zum "schützenswerten Kulturgut" deklarieren und damit auf eine Ausfuhrsperrliste setzen. Der Eigentümer könne das Bild dann zwar abziehen, sogar verkaufen, es werde aber "Ungarn nie wieder verlassen", "weil es als außerordentliches Nationalgemälde nationales Interesse berührt", so das Amt.
Kunsthistoriker bezweifeln sowohl den außerordentlichen Stellenwert Munkácsys noch der Trilogie, im Gegenteil, er ist eher Repräsentant einer spätromantisch-nationalistischen-mytholgisierenden Epoche, in der die heutige Regierung Teile ihrer Ideologie entlehnt. Auch dem Vorwurf antisemitischer Sichtweisen ist Munkácsy ausgesetzt.
red.
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