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(c) Pester Lloyd / 24 - 2015 POLITIK 11.06.2015
Zwei Crashs in einem Monat: Flugverbot für ungarische Saab/Gripen-Kampfjets
Nach dem zweiten schweren Unfall eines in Diensten der ungarischen Armee stehenden Saab-Kampfflugzeuges binnen eines Monats, hat das Verteidigungsministerium der Flotte von 14 Jas-39 Gripen des schwedischen Unternehmens zunächst ein "Grounding" verpasst, also ein Flugverbot bis die Unfallursachen genauer geklärt sind.
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Der Pilot einer Gripen wollte am Mittwoch auf dem Militärflugplatz Kecskemét eine Notlandung auf dem Bauch hinlegen als sein Fahrwerk versagte, katapultierte sich aber dann, als er merkte, dass sein Flieger (Foto: MTI) seitlich ausbrach, sicherheitshalber mit dem Schleudersitz ins Freie. Er erlitt Verletzungen, sein Zustand sei aber stabil. Bereits am 19. Mai mussten sich zwei ungarische Piloten - ebenfalls im Landeanflug - bei einem Manöver im tschechischen Caslav mit ihren Schluedersitzen absetzen, weil sie die Kontrolle über das Flugzeug verlorten hatten.
Laut Verteidigungsministerium "stehen beide Fälle nicht in Verbindung miteinander".
Hersteller Saab ist nun eifrig an der Ursachensuche, denn man fürchtet, dass ein systemischer Fehler oder lange Ungewissheit die Verkaufs- und Auftragszahlen negativ beeinflussen würde.
Die Anschaffung der Gripen, initiiert von den "Sozialisten", umgesetzt 2001, also unter der ersten Orbán-Regierung (die erst amerikanische F16 wollte, dann aber auf die Bestellung der Vorgänger umschwenkte), gab den Staatsanwaltschaften in Ungarn und Österreich zahlreiche Anlässe für Ermittlungen. Dabei ging es um dubiose Vermittlungs- und Gegengeschäfte, den Verdacht der illegalen Parteienfinanzierung usw. Verdächtigt waren Vertreter beider großen politischen Blöcke sowie ein Graf aus Österreich. Es gab keinerlei Verurteilungen oder Gerichtsverfahren. Mehr dazu in: Beutenomaden und ihre Lehrmeister: Gripen und der Korruptionssumpf Österreich - Ungarn
Der letzte Vorstoß einer parlamentarischen Aufklärung startete 2012, man fand aber eine passenden Anhaltspunkte in den vom Minister überstellten Unterlagen ...
Ein Verfahren gegen niedere Chargen endete 2013 ebenfalls mit einem Freispruch - durch ein Militärgericht. Seit dem herrscht in der Sache Funkstille.
red.
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