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(c) Pester Lloyd / 24 - 2015 NACHRICHTEN 09.06.2015
Hoffnung Russland: Ungarische Neonazis kündigen baldige Revision von Trianon an
Die neonazistische Jugendbewegung "64 Burgkomitate" HVIM hat am Montag, gemeinsam mit Politikern der Jobbik, auf dem Budapester Heldenplatz eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 95. Jahrestages der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Trianon, bei dem Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg großer Landes- und Bevölkerungsteile verlustig ging, abgehalten.
Unter den rund 500 Teilnehmern waren viele in den Uniformen der verbotenen ungarischen Garde gekleidet, die Polizei schritt wieder nicht ein, obwohl es ihre gesetzliche Pflicht ist.
Die Jobbik-Politiker (u.a. Előd Novák) und andere Aktivisten des rechtsextremen Spektrums bedauerten in Ansprachen, dass Ungarn die Chancen zur Revision Trianons, die sich angeblich seit der Wende mehrfach ergeben hätten, nicht genutzt hat, so z.B. beim EU-Beitritt Rumäniens. Das sei "politischer Verrat an der Nation" der regierenden Parteien. Allerdings sehe man eine "geopolitische Situation" heranreifen, die die Revision (lies: die Rückangliederung der unter k+k-Hoheit als ungarisch deklarierten Landesteile) "binnen einer Generation möglich machten". Die ung. Rechte spekuliert sowohl auf die separatistische (von Fidesz gesponserte) Székler-Bewegung in Rumänien, als auch auf eine Spaltung der Ukraine durch den Krieg mit Russland im Osten, die dann auch zur Loslösung der Karpatoukraine führen könnte. Befeuert werden diese Träume durch Äußerungen russischer, auch regierungsnaher Nationalisten, die sich die Zuneigung der extremen Rechten in Ungarn mit Geld und solchen Tagträumen erkaufen.
Die Neonazis marschierten dann vom Heldenplatz jeweils zu den Botschaften Serbiens und Rumäniens und riefen u.a. "Széklerland ist nicht Rumänien!".
Der sog. “Tag der nationalen Zusammengehörigkeit”, vulgo: Trianon-Gedenktag wurde von der Regierung Orbán eingeführt.
red.
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