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(c) Pester Lloyd / 26 - 2015 NACHRICHTEN 24.06.2015
Renzi: Italien braucht Europas Hilfe, will aber keine "neuen Mauern in Europa"
Den Befürchtungen, Italien könnte - so wie Ungarn - ebenfalls aus Dublin-III aussteigen, erteilte Premier Matteo Renzi heute eine Absage und demonstrierte, dass der Regierungschef eines Landes, das ebenfalls an vorderster Front der Flüchtlingswelle liegt, auch anders reagieren kann als mit Hetze und Law-and-Order-Maßnahmen. Renzi sprach sich auch explizit gegen die Errichtung eines Grenzzaunes an der serbisch-ungarischen Grenze aus.
In einem Gespräch mit der Tageszeitung Corriere della Sera, sagte er "Wir müssen den Neuaufbau von Mauern in Europa verhindern", das gelte auch gerade auch für "Jene, die sie einst zerstört hatten". Allerdings könne Italien nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, die an seinen Küsten ankommen, "kein Land kann allein die Last der Flüchtlingskrise stämmen". Er fordert daher eine Reformierung von Dublin-III.
Mit bis jetzt 61.400 kamen nun schon 800 mehr Menschen über das Mittelmeer in Italien an als im gesamten Vorjahr (und in etwa so viele wie über die Balkan-Route nach Ungarn). Dennoch solle man deshalb keine Panik auslösten, sondern gemeinsame, europäische Lösungen suchen.
red.
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