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(c) Pester Lloyd / 27 - 2015     WIRTSCHAFT    02.07.2015

 

Toilettenkönig und Neonazi in Aufsichtsrat der Ungarischen Nationalbank gewählt

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Der Aufsichtsrat der Ungarischen Nationalbank, MNB, wurde diese Woche neu besetzt. Zum Zuge kamen der Ex-Fidesz-Bezirksbürgermeister Ferenc Papcsák (rechts, mit Fidesz-Sprecher Kocsics), der Öffentlichkeit hauptsächlich durch zwielichtige Geschäfte und eine private Luxustoilette an seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Zugló bekannt. Papcsák hat einen juristischen, aber keinen ökonomischen Abschluss und war am Beginn von Orbáns zweiter Amtszeit 2010 als Regierungskommissar für die Aufklärung von Regierungskriminalität der Vorgänger eingesetzt. Seine Bilanz war jedoch überschaubar, er wurde bald von Gyula Budai abgelöst, der es mittlerweile zum "Melonenkommissar" gebracht hat und wohl daher für den MNB-Posten als überqualifiziert zu gelten hat.

 

Ebenfalls nominiert wurden mit László Madarász und Gábor András Szényi zwei weitere Kandidaten der Regierungspartei, in diesen Fällen vom Juniorpartner KDNP vorgeschlagen. Als einziger "Oppositioneller" wurde vom parlamentarischen Ausschuss - mit den Stimmen des Fidesz - László Nyikos bestätigt, Mitglied der neonazistischen Jobbik und Absolvent der "Karl-Marx-Universität".  Die Kandidaten der linken und liberalen Oppositionsparteien wurden allesamt abgelehnt. Laut Nationalbankgesetz entsendet die Regierung zwei Aufsichtsräte, die Regierungspartei drei, die Opposition einen.

Vor allem das Beschaffungswesen (Luxusgüter, Kunstwerke, Immobilien) und die Gründung von dubiosen Stiftungen (Pallas Athene, ausgestattet mit 800 Mio. EUR MNB-Geldern) seitens MNB-Gouverneur Matolcsy (Fidesz) wären lohnende Prüfobjekte eines Aufsichtsrates. Allerdings entzieht sich Matolcsy selbst der parlamentarischen Kontrolle strikt, stets mit Hinweis auf die "verfassungsmäßige Unabhängigkeit" seiner Institution.
Mehr dazu hier.

red.
 

 


 



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